Körpersprache Gespräch: Liste aller Bedeutungen

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Körpersprache GesprächIhre Mimik, Gestik und Körperhaltung, kurzum Ihre Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Gesprächs. Egal, ob man Sie sieht oder nur am Telefon hört, sie hat stets einen großen Einfluss darauf, wie Sie etwas sagen und damit auch darauf, wie Ihr Gesprächspartner Ihr Gesagtes versteht. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie das Thema “Körpersprache im Gespräch” tiefer betrachten.

In diesem Beitrag können Sie den ersten Schritt tun und die häufigsten und wichtigsten Signale kennenlernen. Denn wenn Sie in einem Bewerbungsgepräch darauf Acht geben, keine missverständlichen Gesten zu machen, werden Ihre Erfolgschancen um ein Vielfaches steigen.

Lesen Sie, warum die nonverbale Kommunikation gerade in geschäftlichen Terminen so entscheidend ist und lernen Sie die wichtigsten Bedeutungen richtig verstehen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre ganz eigene “Sprache” zu “sprechen” und an ihr zu arbeiten.

Darum ist Ihre Körpersprache im Vorstellungsgespräch wichtig

Neben dem Stellen von Fragen zu Ihrer fachlichen Qualifikation und Ihren beruflichen Erfahrungen legen Personaler vor allem darauf Wert, Sie als Person näher kennenzulernen. Schließlich möchte man wissen, wie gut Sie in ein bestehendes Team hineinpassen. Zum einen versucht man dafür, Sie zum Beispiel mit Fangfragen etwas aus der Reserve zu locken und zum anderen schaut man, wie Sie sich in der Situation “Vorstellungsgespräch” verhalten. Ihre Körpersprache zu beobachten spielt dabei eine wesentliche Rolle. Dazu zählen Ihre Körperhaltung, Ihre Gestik, Ihre Mimik sowie Ihre Kleidung und auch der Klang Ihrer Stimme. Denn wussten Sie, dass Sie auch dann kommunizieren, wenn Sie nicht sprechen? Schon der Kommunikationsforscher Paul Watzlawick hat es einmal sehr treffend formuliert: “Man kann nicht nicht kommunizieren”. Irgendwas vermitteln Sie immer, ob Sie reden oder schweigen.

Ihr Körper verrät also sehr viel darüber, wie Sie wirklich denken und wie Sie sich fühlen. So ist es sehr wichtig, dass Ihre nonverbalen Signale auch zu dem passen, was Sie sagen. Erst dann werden Sie in den Augen Ihres Gegenübers wirklich als überzeugend und glaubwürdig empfunden. Gerade in wichtigen Gesprächen wie einem Bewerbungsgespräch ist das unumgänglich. Sie sollten demnach Ihren Körper, seine Sprache und seine Außenwirkung genauestens kennen und verstehen. Nachfolgend erhalten Sie schon mal einen Überblick über die häufigsten Körpersignale und deren Bedeutung. Das wird Ihnen bei Ihrer eigenen Einschätzung helfen.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

Körpersprache im Gespräch: Das bedeutet sie

Mimik

Die Augen sind der Spiegel zur Seele. In Ihnen können Sie sehen, ob jemand traurig oder verängstigt ist, ob er sich freut oder nachdenkt. Sehr viel Kommunikation findet direkt über die Augen und Blicke statt.

Augen

  • Geweitete Pupillen: Können ein Zeichen von Furcht sein. Sie weiten sich, weil Ihr Körper sich bereit macht zu flüchten. Im Kontext eines Dates zum Beispiel, können sie aber auch genau das Gegenteil bedeuten, nämlich dass Sie jemanden interessant und attraktiv finden.
  • Anhaltend geweitete Pupillen können auch auf den Konsum von betäubenden Substanzen hinweisen.
  • Böser Blick und zusammengezogene Brauen geben das Signal, dass Sie sauer oder enttäuscht sind oder dass Sie mit einer Aussage Ihres Gesprächspartners nicht einverstanden sind.
  • Glasige Augen oder hängende Augenlider sind ein Hinweis darauf, dass Sie möglicherweise krank sind.
  • Blick ständig ausweichen: Erweckt den Eindruck, als fühlten Sie sich nicht wohl in Ihrer Haut, könnte auf eine Lüge hindeuten.
  • Länge des Blickkontakts: Sie sollten Ihrem Gesprächspartner zwar konstant in die Augen schauen und damit Interesse und Aufmerksamkeit zeigen, gleichzeitig aber auch nicht starren. Das könnte unangenehm sein. Schweifen Sie lieber alle drei bis vier Sekunden Ihren Blick durch den Raum. Bei mehreren Anwesenden sollten Sie Ihren Blick kontinuierlich von einem zum nächsten wandern lassen und jeden mit einbeziehen.
  • Zu häufiges Blinzeln oder gar Augenzucken kann auf große Unsicherheit schließen lassen.
  • Gesenkter Blick: Kommuniziert, dass Sie sich langweilen, unwohl fühlen oder wenig Interesse an dem Job haben.
  • Augenbrauen heben: Es verdeutlicht Freude, Erstaunen und Interesse, kann aber auch auf Unverständnis hinweisen.
  • Augen zusammenkneifen: Zeigt, dass Sie skeptisch gegenüber dem Gesagten sind.

Lächeln

  • Lächeln Sie! Das wirkt sympathisch, freundlich und verbreitet eine positive Stimmung unter den Anwesenden.
  • Leicht die Mundwinkel nach oben ziehen und Ihre Augen mit lächeln lassen: Dann wirkt es ehrlich und authentisch. Ein gequältes Lächeln ist nicht überzeugend.
  • Ein Mundwinkel lächelt: Das wirkt zynisch, arrogant und überheblich.
  • Lippen zusammenpressen: Deutet auf Unzufriedenheit, Skepsis oder Verärgerung hin.
  • Wenn Sie lachen, dann lachen Sie ehrlich. Das erkennt man daran, dass auch Ihre Wangen hochgezogen werden und Ihre Augen “mitlachen”.
  • Gähnen: Ein klares Anzeichen für Desinteresse und Langeweile.

Gestik

  • Mit dem Finger an die Nase fassen: Sie denken über etwas nach oder sind konzentriert.
  • Gefaltete Hände auf dem Tisch deuten auf Überlegenheit hin.
  • Mit den Fingern spielen oder trommeln: Zeigt, dass Sie unsicher oder ungeduldig sind. Passen Sie auf, dass Sie Ihren Gegenüber damit nicht provozieren.
  • Ellbogen auf dem Tisch und Kopf abstützen: Sie wirken in einer solchen Position müde und gelangweilt. Je nach dem, wie Sie dabei schauen, kann es aber auch ein Zeichen für Nachdenklichkeit sein.
  • Mit den Fingern ans Kinn fassen oder reiben: Sie denken über Gesagtes nach.
  • Verschränkte Arme vor der Brust: Sie wirken unsicher, ablehnend oder ängstlich.
  • Wildes Gestikulieren zeugt von Nervosität und innerer Unruhe.
  • Auf andere mit dem Finger zeigen: Ein Zeichen von Überheblichkeit
  • Hände hinter dem Rücken: Damit wirken Sie steif, angespannt und wenig selbstbewusst.
  • Mit dem Fuß wippen: Sie sind ungeduldig oder unruhig.
  • Am Kopf kratzen: Sie sind ratlos und wissen nicht weiter.
  • Hände offen und sichtbar im Schoß: Ein Zeichen für Offenheit und Interesse
  • Ruhige Handbewegungen, die vom Körper weg gehen: Sie sind aufrichtig und einladend, strahlen Wärme und Sympathie aus.
  • Händedruck: Ein angemessen kräftiger Händedruck zur Begrüßung und Verabschiedung zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein.

Körperhaltung

Auch Ihre Haltung spiegelt äußerlich das wieder, was in Ihrem Inneren vorgeht.

  • Breitbeinig stehen deutet auf Überheblichkeit hin oder darauf, dass Sie jemandem imponieren möchten.
  • Häufiges Wechseln des Standbeins: Sie sind unsicher und unentschlossen.
  • Hängende Schultern: Deuten auf Traurigkeit, wenig Selbstbewusstsein oder Mutlosigkeit hin
  • Eine steife Körperhaltung wirkt auf Ihren Gesprächspartner angespannt.
  • Zusammengesackt auf dem Stuhl sitzen: Sie beweisen damit Desinteresse und Langeweile
  • Hochgezogene Schultern zeigen Ihre innere Anspannung und Nervosität.
  • Aufrechtes und gerades Stehen und Sitzen: Damit vermitteln Sie dem Personaler Sicherheit und Professionalität
  • Beide Beine fest auf dem Boden: Vermittelt ebenso Stärke und Wohlbefinden
  • Leicht schräge Kopfhaltung: Kann darauf hinweisen, dass Sie dem Personaler zustimmen.
  • Oberkörper leicht nach vorne geneigt: Mit dieser Haltung können Sie zum Ausdruck bringen, dass Sie offen und interessiert sind an dem Gespräch.
  • Eine aufrechte Kopfhaltung und leicht zurückgezogene Schultern machen einen positiven Eindruck.

Kleidung

  • Kleiden Sie sich entsprechend dem Dresscode des Unternehmens.
  • Noch wichtiger ist, dass Sie gepflegt zum Bewerbungsgespräch erscheinen. Dazu zählt, dass Sie saubere Hände und Fingernägel haben, dass Ihre Haare gewaschen und zurechtgemacht sind und dass Sie vorher frisch geduscht haben.
  • Kommen Sie hingegen ungepflegt und schludrig zum Vorstellungsgespräch, könnte Ihr potentieller Arbeitgeber davon ausgehen, dass Sie es nicht ernst meinen.

Stimme

  • Der Klang Ihrer Stimme transportiert gewisse Signale, die der Personaler entweder positiv oder negativ deuten könnte.
  • Ihre Haltung hat einen großen Einfluss auf Ihre Stimme: Liegen Sie bei einem Telefonat im Bett, hören Sie sich ganz anders an, als wenn Sie aufrecht stehen oder sitzen. Probieren Sie es aus!

Fehler, die Sie besser vermeiden sollten

  • Sie sollten auf keinen Fall wild gestikulieren oder auf Ihrem Stuhl mit den Beinen oder Füßen herumzappeln. Das zeugt nur von innerer Unausgeglichenheit und starker Unsicherheit. Außerdem könnten Sie Ihre Zuhörer damit irritieren oder im schlimmsten Fall sogar nerven.
  • Starren Sie Ihren Gegenüber nicht pausenlos an. Zwar ist ein konstanter Blickkontakt ein Zeichen von Interesse und Wertschätzung, dennoch sollten Sie es auch nicht übertreiben. Wenden Sie lieber alle paar Sekunden den Blick kurz ab, notieren Sie sich zum Beispiel etwas. Das hinterlässt immer einen guten Eindruck.
  • Kommen Sie dem Personal-Verantwortlichen bei einem persönlichen Treffen nicht zu nah und respektieren Sie eine gewisse Distanzzone. Er könnte sich sonst unwohl fühlen und Ihnen allein wegen dieser Unachtsamkeit Punkte abziehen.

Tipps

  • Seien sie vorsichtig, wenn Sie bei Ihrem Gegenüber versuchen, die Körpersignale zu deuten. Diese können auch schnell mal missverstanden werden. Verschränkt jemand vor seiner Brust die Arme, heißt das noch lange nicht, dass er abweisend ist oder sich langweilt. Auch ein offenes Fenster und daraus resultierende Kälte im Raum kann ein plausibler Grund dafür sein.
  • Nutzen Sie die gesamte Sitzfläche des Stuhls, auf dem Sie sitzen.
  • Vorsicht auch bei einem telefonischen Vorstellungsgespräch! Glauben Sie nicht, dass Ihre Körpersprache im Gespräch dann hinfällig wäre. Denn auch, wenn man Sie nicht sieht, hat Ihre Körperhaltung, Ihre Mimik und Gestik einen Einfluss auf Ihre Stimmlage. Mit wenigen Schritten können Sie also Ihre Körpersprache gezielt einsetzen und somit den Ausgang des Bewerbungsgesprächs positiv beeinflussen.

Sie haben in diesem Artikel eine Liste mit den wichtigsten Bedeutungen der Körpersprache im Gespräch bekommen. Damit wissen Sie jetzt, wie welches Signal bei Ihrem Gegenüber in einem Jobinterview ankommen könnte. Ihnen ist auch bewusst geworden, dass Sie aktiv an Ihrer nonverbalen Kommunikation arbeiten können. Mit diesen Kenntnissen können Sie Ihrer Karriere erneuten Schwung geben und den Personaler im nächsten Bewerbungsgespräch zielsicher von sich überzeugen.