Schmuck begleitet die Menschheit seit vielen Jahrtausenden. Anhand von Grabungsfunden können Archäologen meist sehr schnell den Verstorbenen gesellschaftlich einordnen. Der persönliche Schmuck wurde stets ins Grab gelegt oder den Toten am Körper belassen.
So kann erkannt werden, welches Geschlecht der Mensch hatte und welche gesellschaftliche Stellung er eingenommen hatte. Auch über Armut und Reichtum sagt Schmuck vieles aus. Dies trifft auch auf den Körperschmuck zu, zu dem Ohrringe und Piercings gehören. In einigen Kulturen gehörten auch Tattoos zu Statussymbolen, die heute in der modernen Welt unter anderen Gesichtspunkten wieder neu entdeckt werden.
Schmuck und die Stellung von Menschen
Mit den Schmuckstücken versucht der Mensch sich nicht nur zu verschönern, er wird auch seine Stellung in der Gesellschaft ausdrücken. Je höher der Stand anzusiedeln ist, umso edlere Schmuckstücke werden gewählt. Besonders ausgeprägte Teile trug in der Vergangenheit der Adel, wobei auch sehr wertvolle Edelmetalle und Edelsteine eingesetzt wurden. In primitiven Gesellschaften wurde mehr mit Tattoos gearbeitet. Piercings sind aus allen Schichten und Klassen bekannt. Allerdings wurde und wird besonders wertvoller Schmuck ausschließlich zu sehr feierlichen Anlässen getragen.
Im Alltag auffälligen Schmuck zu zeigen, zeugt von minderem Stand und lässt die Vermutung zu, dass es sich um unechten Schmuck handelt. Zwar wird Modeschmuck heute sehr exakt echtem Schmuck in Konkurrenz gestellt, doch tragen allein Menschen auffälligen Schmuck im Alltag, die protzen möchten. Es steht hierbei die ästhetische Verschönerung meist nicht zur Debatte. Wer aufdringlich zeigt, dass er vermögend ist oder zu sein scheint, wird als angeberisch angesehen.
Kundenkontakte und der Schmuck der Mitarbeiter
Mitarbeiter in guten Hotels, Restaurants, Banken, Versicherungen, Modergeschäften, Autohäusern etc. tragen durchaus Schmuck, da sie sehr oft mit Personen der oberen Schichten in Kontakt treten. Es wird von den Unternehmen sogar gefördert, sich mit passendem Schmuck zu präsentieren. Modeschmuck ist dabei durchaus akzeptabel. Doch sollten die Mitarbeiter wissen, welche Metalle und Steine beim Schmuck herkömmlich getragen und wie sie zusammengesetzt werden. Wild kombinierte Teile gehören nicht hierher. Wie auch aufdringliche Schmuckstücke tabu sind. Piercings und Tattoos sind in diesen Branchen zudem nicht gerne gesehen.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Diese Schmuckstücke können im Vorstellungsgespräch schaden
- Piercings sollten entfernt werden, wenn sie sichtbar getragen werden. Auch aus dem Mund ist ein solches Teil zu nehmen.
- Tattoos sollten bei angelegter Kleidung unsichtbar sein.
- Protzige Ketten sind bei Männern sehr nachteilhaft, da sie von Vorgesetzten nicht selten mit Zuhältern in Verbindung gebracht werden.
- Frauen mit extrem klobigen und ausufernden Ringen und Ketten gelten als geltungssüchtig.
- Kettchen am Fußgelenk sind in diesen Branchen nicht gerne gesehen, da sie als Freizeitschmuck bewertet werden.
- Goldener Schmuck wird nicht mit Silber kombiniert.
- Edelsteine klassischer Art und Modeschmuck gelten als unpassende Kombination.
Schmuck, Make-up und Kleidung im Vorstellungsgespräch
Wenn Sie sich zu einem Vorstellungsgespräch bewegen, stehen Sie vor der Aufgabe, Ihre Persönlichkeit mit Ihren fachlichen Stärken zu präsentieren. Alle Aspekte zusammen sollten eine Einheit bilden. Make-up und Schmuck sollten nicht sehr ins Auge fallen und daher dezent ausgewählt werden. Eine gut ausgebildete Fachkraft hat es nicht nötig, sich mit auffälligem Schmuck herauszuputzen. Bedenken Sie immer, dass besonders ältere Personaler mit einigen Schmuckstücken besondere Verbindungen herstellen, auch wenn diese den jungen Leuten kaum noch bekannt sein sollten.
- Tattoos werden teilweise mit Seeleuten und Strafgefangenen in Verbindung gebracht.
- Piercings irritieren und erinnern an Hippies.
- Protzige Ringe und Ketten werden mit Zuhältern bei Männern und „billigen“ Frauen zusammengebracht.
- Viele Ringe an den Händen, die sehr unterschiedlich gemustert sind, sind ebenfalls von Hippies bekannt.
- Ohrringe mit großem Behang erschweren die Konzentration auf die Person.
- Eingelassene Ringe in den Ohren irritieren und erinnern an primitive Stämme aus Afrika und der Südsee.
Dagegen kann fast jeder Schmuck, der dezent ausfällt, auch positiv wirken.
- Schmale Ketten bei Frauen, die zum Top oder der Bluse passen werden als geschmackvoll betrachtet.
- Kleine passende Ohrringe bringen das Gesicht zum Strahlen.
- Ein oder zwei Ringe, zusätzlich zum Ehering, werden akzeptiert, wenn sie in Form und Farbe zum Outfit passen.
Selbst wenn sie recherchiert haben, dass einige Mitarbeiterinnen durchaus mehr Schmuck tragen, sollten Sie sich im Vorstellungsgespräch bescheiden. Einmal eingestellt, wird durchaus mehr Schmuck akzeptiert, wenn es die Stelle erlaubt. Doch der Weg bis zu diesem Ziel kann steinig sein und wird mit dezentem Schmuck. Der aus wenigen und ausgesuchten Teilen besteht, besser gemeistert.
Das Vorstellungsgespräch ist auch ein Test, bei dem Sie beweisen müssen, inwieweit Sie mit Stilfragen bewandert sind. Je höher eine angestrebte Stelle im Unternehmen angesiedelt ist, umso mehr müssen Sie sich nach Knigge richten können. Unkenntnisse in Stilfragen und bei Benimmregeln werden durch Ablehnung bestraft.
Ausnahmen bilden Scene Läden und spezielle Branchen, in denen ein exzentrisches Äußeres sogar gewünscht wird. Doch diese Firmen sind derart individuell organisiert, dass eine allgemeine Richtschnur nicht geliefert werden kann. Stets kann gelten, dass jede Form von Schmuck Ihre Persönlichkeit unterstreichen und verzieren soll, Sie aber nicht dominieren darf. Schmuck ist das Beiwerk der Person und nicht umgekehrt.