Jeder Mensch kennt die Situationen, in denen eine positive Stimmung herrscht, bis ein übelgelaunter Mensch den Raum betritt. Schnell kann die Stimmung umschlagen, die schlechte Laune überträgt sich auf die Gruppe. Hier hat die Ausstrahlung einer Person ausgereicht, um eine Gruppe gefühlsmäßig zu verändern. Verlässt die Person den Raum, wird sich die Gruppe einig in der Beurteilung sein und diese Person als übellaunig einstufen und künftig vorsichtig behandeln oder gar auszuschließen. Es genügt, den Raum nur wenige Augenblicke zu betreten, um einen Umschwung herzustellen, wenn die Aufmerksamkeit auf diese eine Person gerichtet wird. Diese Situation tritt in jedem Vorstellungsgespräch auf, sobald Bewerber den Raum betreten.
Positive und negative Ausstrahlung
Nach Betreten des Raumes findet eine kurze Begrüßung statt. Es schließt sich ein kleiner Smalltalk an. Diese Phase soll der Auflockerung dienen, da Bewerber oft noch sehr nervös sind. Zugleich wird die Ausstrahlung der Bewerber wirken. Es ist nicht zu vermeiden, eine Stimmung im Raum zu erzeugen. Gelingt es Ihnen nicht, diese positiv zu gestalten, wird sich eine negative Stimmung auf die Personaler übertragen, wodurch Sie selten als geeignet für die Stelle beurteilt werden.
Jede Ausstrahlung ist die Übersetzung der inneren Gefühle, der inneren Einstellung und der Haltung von Personen. Daher hilft es nicht, das Innere in positive und negative Bereiche einzuordnen. Wer eine dominante Einstellung ausstrahlt kann sowohl positiv wie negativ wirken. Dies ist abhängig von den Interessen der Personen, auf die ausgestrahlt wird. Für alle anderen Bereiche gilt dies ebenso. Im Vorstellungsgespräch soll herausgefunden werden, ob sich ein Bewerber für eine konkrete Stelle eignet. Er muss die Einstellungen ausstrahlen, die in der angestrebten Position gefordert werden. Diese sind hier also positiv.
Lesen Sie die Stellenanzeige sehr genau und recherchieren Sie über die Firma. Dann finden Sie heraus, welche Eigenschaften Sie ausstrahlen müssen, um die Stelle zu bekommen.
- In der Stellenbeschreibung werden alle Mindestanforderungen aufgeführt.
- Suchen Sie nach Begriffen, die persönliche Eigenschaften betreffen.
- Beachten Sie besonders Aspekte wie Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kontaktstärke, Kommunikationsstärke, Freundlichkeit, Souveränität etc.
- Vergleichen Sie die gefundenen Eigenschaften mit Ihrer Person.
- Befragen Sie im Zweifel Freunde und Familienmitglieder.
- Proben Sie ein Gespräch in Gedanken vor dem Spiegel oder vor Freunden.
- Beobachten Sie sich dabei intensiv.
- Führen Sie allein oder mit Freunden eine anschließende Bewertung Ihrer Ausstrahlung durch.
- Gehen Sie dabei alle Begriffe durch und kritisieren Ihre Körpersprache im Vergleich.
- Verändern Sie Ihre Körpersprache an kritischen Stellen und bewerten erneut.
- Überdenken Sie, wie Sie sich dabei gefühlt haben.
Sie werden erkennen, dass Ihre Ausstrahlung im direkten Zusammenhang mit Ihren Gefühlen steht.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Begrüßung und Smalltalk
Mit der richtigen inneren Einstellung werden Sie auch dann eine gute Ausstrahlung besitzen, wenn Sie nervös sind. Die Einstellung kann eingeübt werden, da es sich nicht um ein angeborenes Verhalten handelt.
- Üben Sie die üblichen Höflichkeitsformen ein.
- Lächeln Sie auf natürliche Weise.
- Verschaffen Sie sich eine positive Grundstimmung, indem Sie sich Ihrer Stärken bewusst werden.
- Verwenden Sie Gesten und Mimik nur sparsam zur Unterstützung Ihrer Aussagen.
- Halten Sie sich gerade im Sitzen wie im Stehen.
- Niemals den Blickkontakt vergessen.
Mit einer positiven Grundhaltung und diesen Regeln wird eine negative Ausstrahlung während der Begrüßung und des Smalltalks nicht entstehen. Wie versetzen Sie sich in diese Stimmung? Auch wenn Sie sich unsicher sind, wie Ihre Ausstrahlung wirkt, so können Sie mit einigen Verhaltensweisen einflussnehmen.
Tipps zur besseren Ausstrahlung
- Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken im Fach und im Persönlichen. Für Fragen zu Schwächen und anderen heiklen Aspekten haben Sie passende Antworten parat. Vor Eintritt zum Vorstellungsgespräch sagen Sie sich: „Ich bin gut, ich bin stark und für diese Stelle optimal geeignet.“ Kurz: lieben Sie sich selbst.
- Gehen Sie mit der Einstellung hinein, indem Sie die Personaler als gute Menschen sehen. Sie selbst sind positiv, also werden die Personaler auch positiv sein. Dadurch wird Ihr Selbstbewusstsein gestärkt, und Sie strahlen dies aus.
- Benutzen Sie eine ruhige und entgegenkommende Körpersprache. Interessieren Sie sich für die Person des Personalers mit Ihrer Körpersprache. Neigen Sie sich ihm zu, wenn er spricht. Lächeln Sie freundlich mit einem fröhlichen Gefühl.
- Reden Sie mit kräftiger und nicht zu hoher Stimme. Benutzen Sie eine ausgewogene Wortwahl. Dies können Sie auch allein üben, indem Sie ein Audiogerät zur Sprachaufnahme benutzen. Ihre Stimme wirkt einladend, wenn sie ruhig, abwechslungsreich und in mittlerer Tonlage verbleibt.
- Unterstützen Sie Ihr Auftreten durch ein angenehmes Äußeres. Ihre Kleidung gefällt Ihnen und passt zum Anlass. Ihre Frisur sitzt, und das Makeup ist wie der Schmuck dezent. Kleidung unterstützt die Ausstrahlung enorm. Das gilt besonders, wenn Sie sich darin wohlfühlen.
Auch wenn die Nervosität noch hoch sein sollte, wird die Wirkung nicht ausbleiben. Zudem werden Sie immer ruhiger, da eine positive Ausstrahlung sich auf die Personaler überträgt. Diese Wirkung wird auch beruhigend auf Sie zurückstrahlen.