Auf Fragen im Jobinterview sind Sie vorbereitet, die Anfahrt ist geplant. Jetzt fragen Sie sich, wie es im Bewerbergespräch mit den Umgangsformen aussieht. Welche Regeln gibt es und was ist vielleicht schon veraltet? Wie können Sie durch Ihr Verhalten den Personaler für sich gewinnen und damit Ihrer Karriere den nächsten Schwung geben?
Das erfahren Sie in diesem Artikel. Ihnen wird klar werden, mit welchen Umgangsformen Sie in einem Jobinterview punkten und damit Ihre Konkurrenten ganz leicht hinter sich lassen können.
Lesen Sie, welche Benimmregeln es gibt, welche Bedeutung sie am Arbeitsplatz haben und wie Sie sie im Vorstellungsgespräch gekonnt einsetzen können. Zusätzlich bekommen Sie Infos darüber, was außerdem wichtig zu beachten ist und welche Fehler Sie bestenfalls vermeiden. Auf geht’s!
Das ist unter Umgangsformen zu verstehen
Wie das Wort schon erahnen lässt, regeln Umgangsformen im Allgemeinen, wie Sie mit einem anderen Menschen umgehen sollten. Sie können sich mit der Zeit ändern, gerade im Zuge einer gesellschaftlichen Entwicklung. Manche Etiketten gibt es schon lange, andere entstehen durch Veränderungen neu.Vielleicht denken Sie bei dem Wort zunächst an typische Verhaltensregeln, die Ihnen Ihre Eltern beigebracht haben, wie zum Beispiel das Aufhalten einer Tür, wenn nach Ihnen noch jemand kommt. Auch ein freundlicher Gruß an den Nachbarn hat mit gutem Verhalten zu tun und gehört sicherlich mit zum guten Benehmen. Diese Benimmregeln kennen Sie bestimmt:
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
- Aufrechtes Sitzen beim Essen
- Handy vom Tisch, wenn Sie in Gesellschaft sind
- Jemandem in die Jacke helfen
- Eine Tür aufhalten
- Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen abnehmen
- Privatsphäre von Gesprächspartnern beachten
Gute Umgangsformen am Arbeitsplatz
Sind Sie gern mit Kollegen zusammen, die sich unangemessen verhalten und auf diese Weise für negative Stimmung am Arbeitsplatz sorgen? Oder fühlen Sie sich als Kunde gut aufgehoben, wenn man Sie unfreundlich behandelt und Ihre Anliegen nicht ernst nimmt? Wenn Ihre Antwort auf beide Fragen “Nein” ist, sind Sie hier genau richtig. Denn dann legen Sie an Ihrem Arbeitsplatz Wert auf ein gutes Miteinander und Betriebsklima. Dafür ist das Wissen um bestimmte Umgangsformen essentiell.
Haben Sie sich auf eine neue Stelle beworben und sind Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, wird man Sie dort ganz genau auf Ihre Eignung prüfen. Der Personaler wird wissen wollen, inwieweit Sie zur Firma und in ein bereits bestehendes Team hineinpassen. Neben Ihren fachlichen Qualifikationen ist vor allem Ihr Auftreten und Ihre Außenwirkung entscheidend. Dies wird durch Ihre Umgangsformen mit bestimmt. Sind diese vorzeigbar, gewinnen Sie leichter das Vertrauen Ihres Gegenübers und Sie wirken kompetenter und professioneller. Damit können Sie zum Beispiel den Eindruck, den Sie bereits mit Ihrer schriftlichen Bewerbung hinterlassen haben, bestätigen oder zerstören.
Schließlich sollen Sie das Unternehmen nach außen repräsentieren, sei das im Kundenkontakt oder in der Verhandlung mit etwaigen Geschäftspartnern. Das bedeutet, dass Ihr Benehmen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg Ihres Bewerbungsgesprächs hat. Kennen Sie den “Business Knigge”, öffnen sich Ihnen vielleicht sogar ungeahnte Möglichkeiten und Türen.
Bewerbergespräch Umgangsformen
In diesem Abschnitt geht es darum, Ihnen die wichtigsten Bewerbergespräch Umgangsformen aufzuzeigen, die von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber erwartet werden. Dabei ist anzumerken, dass diese Erwartungen durchaus unterschiedlich sein können. Denn je nach Branche und Größe des Unternehmens gelten mitunter andere Regeln. Sehen Sie diese Übersicht als Hilfe an, um die häufigsten Benimmregeln kennenzulernen und sich an ihnen für Ihr nächstes Jobinterview zu orientieren.
Begrüßungsform & Small Talk
Zu Beginn begrüßen Sie den Personaler herzlich und mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Dabei sollten Sie Ihren Ansprechpartner unbedingt mit Namen kennen und ihn damit ansprechen. Reichen Sie ihm die Hand, drücken Sie angemessen stark zu und schauen Sie ihm in die Augen. Beides zeigt, dass Sie selbstbewusst sind.
Freundliches & höfliches Auftreten
Sowohl ein freundliches Miteinander unter Kollegen als auch der höfliche Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern ist aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Genauso ist es im Bewerbungsgespräch. Achten Sie auf die Wahl Ihrer Worte, gerade bei provokanten Fragen. Bleiben Sie auch dann höflich, wenn man Sie nicht einstellt. Sie wissen nie, ob Sie nicht in der Zukunft doch noch mal eine Chance auf diese oder eine andere Stelle bekommen.
Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit
Nicht nur Sie nehmen sich die Zeit für das Gespräch. Auch der Personaler hat sich einen Termin für Sie eingetragen. Währenddessen kann er keiner anderen Aufgabe nachgehen. Das bedeutet für Sie, dass Sie bitte pünktlich zum Interview erscheinen. Das zeigt nicht nur, dass man sich auf Sie verlassen kann. Sondern es zeugt auch von Respekt der anderen Person gegenüber, da Sie sie nicht unnötig warten lassen. Kommt doch mal etwas Unvorhergesehenes dazwischen, sollten Sie sich rechtzeitig telefonisch in der Firma melden und Bescheid geben. Gar nicht zu erscheinen ist ein No-Go!
Zuvorkommen & Hilfsbereitschaft
Dem Personaler geschieht ein Missgeschick und er schmeißt sein Wasserglas um. Leicht erschrocken steht er auf und möchte seine Hose trocknen, die dadurch nass geworden ist. Auch der Tisch ist nass. Was würden Sie tun? Still dasitzen und leise in sich hineinlachen über die Ungeschicktheit dieser Person? Oder doch zuvorkommend sein und ihm sofort helfen? Letzteres zeugt von einem guten Charakter und das könnte Ihnen für das Gespräch schon ein paar Pluspunkte einräumen.
Manieren beim Essen
Findet das Bewerbergespräch in einem Café oder Restaurant statt, gilt es zusätzlich, auf gute Tischmanieren zu achten. Denn Ihr zukünftiger Arbeitgeber könnte prüfen wollen, wie Sie sich zum Bespiel bei einem Kundentermin verhalten. Sitzen sie gerade, essen Sie mit Gabel und Messer und vermeiden Sie Schmatzen oder Schlürfen. Laden Sie Ihre Gabel nicht zu voll und sprechen Sie nicht, wenn Sie noch etwas im Mund haben.
Seien Sie taktvoll
Nicht nur für ein Einstellungsgespräch, sondern auch für das spätere Berufsleben, sollten Sie sich taktvoll verhalten. Das bedeutet zum Beispiel, dass Sie keine unangebrachten Witze machen. Bekommen Sie ein Gespür dafür, wann etwas in eine Situation passt und wann nicht. Überdenken Sie Ihre Worte kurz, bevor Sie sie äußern.
Respekt & Toleranz
Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie respektvoll und tolerant sind. Geben Sie ihm das Gefühl, dass Sie andere Meinungen durchaus stehen lassen können und Unterschiede für Sie kein Problem darstellen. Gerade in unserer heutigen Welt, in der die unterschiedlichsten Menschen und Kulturen aufeinander treffen und miteinander vernetzt sind, ist das sehr wichtig.
Zuhören
Wenn der Personal-Verantwortliche spricht, sollten Sie zuhören und ihm auf keinen Fall ins Wort fallen. Außerdem sollten Sie nicht ständig auf Ihr Handy schauen. Legen Sie es am besten gar nicht erst auf den Tisch. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner das Gefühl, dass Sie ihm interessiert zuhören und nicken Sie ab und zu leicht, um ihm das auch durch Ihre Körpersprache zu signalisieren.
Verabschiedung
Bei der Verabschiedung gelten ähnliche Regeln wie bei der Begrüßung. Zusätzlich sollten Sie sich für das nette Gespräch bedanken und nach dem weiteren Vorgehen fragen. Damit zeigen Sie, dass Sie sich auch über das Interview hinaus Gedanken machen und wirklich Interesse an dem Job haben.
Darauf sollten Sie außerdem achten
Neben den wichtigsten Verhaltensformen in der Kommunikation mit einem Personal-Mitarbeiter der Firma gibt es noch weitere Punkte, auf die Sie achten und die Sie in Ihre Vorbereitung mit einbeziehen sollten.
Outfit & Frisur
Wählen Sie ein für den Job und die Branche angemessenes Outfit. Wenn Sie sich beispielsweise bei einer Versicherung bewerben, sollten Sie als Frau einen Hosenanzug oder ein Kostüm tragen und als Mann einen Anzug. Damit unterstreichen Sie zum einen Ihre Professionalität und Kompetenz und zum anderen Ihre Vertrauenswürdigkeit. Sind Sie Träger von Mützen oder Hüten, sollten Sie diese während des Gesprächs unbedingt absetzen. Auch Ihre Frisur sollte gepflegt und ordentlich sein. Tragen Sie einen Bart, sollten Sie ihn noch einmal stutzen lassen.
Empfang
Kommen Sie in der Firma an und gibt es eine Rezeption, melden Sie sich dort und erläutern Ihr Anliegen. Sagen Sie, mit wem Sie zu einem Vorstellungsgespräch Sie verabredet sind und bleiben Sie dabei höflich und geduldig.
Warten
Fordert man Sie dazu auf, noch einen Moment zu warten, bis das Gespräch beginnt, sollten Sie das auch tun und nicht alle fünf Minuten danach fragen, wann es denn endlich losgeht. Werden Sie vom Personaler dann abgeholt, sollten Sie ihm den Vortritt lassen, es sei denn, er lässt Sie ausdrücklich vorgehen. Im Zimmer angekommen, warten Sie, bis Ihr Gesprächspartner Ihnen einen Platz anbietet. Erst dann setzen Sie sich hin.
Bitte nicht so!
Neben den Verhaltensregeln, die für einen positiven Ausgang des Bewerbergesprächs sorgen könnten, gibt es auch Dinge zu vermeiden. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Abschnitt.
- Unfreundlichkeit
- Aggressivität
- Aufdringlichkeit
- Respektlosigkeit
- Unangemessene Mimik und Gestik
- An Kleidung herumzupfen
- Mit den Haaren spielen
Tipps
- Gute Umgangsformen sind wichtig, sollten aber auch nicht übertrieben werden. Alles, was unecht und überzogen wirkt, könnte einen negativen Eindruck beim Personaler hinterlassen.
- Bei Job-Angeboten, die Ihnen nicht gefallen, sollten Sie auch höflich und freundlich absagen. Sie wissen nie, ob Sie nicht in Zukunft noch einmal auf die Firma treffen werden.
Sie wissen jetzt alles über das Thema “Bewerbergespräch Umgangsformen”, was für ein erfolgreiches Jobinterview wichtig ist. Ihnen ist klar, auf welche Punkte der Personaler im Gespräch Wert legt und welche Rolle zum Beispiel auch Ihre Kleidung und Ihre Frisur spielen. Gut ausgerüstet können Sie heute noch anfangen und an Ihrem Benehmen und Verhalten arbeiten. Das wird Ihnen sicher nicht nur beruflich, sondern auch privat die ein oder andere Tür öffnen.