Vorstellungsgespräch Rettungsdienst: Die beste Vorbereitung

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Vorstellungsgespräch RettungsdienstSie stehen mit Ihrem Auto an einer Kreuzung und hören die lauten Sirenen der Rettungsfahrzeuge. Mit großer Geschwindigkeit nähern sie sich und überqueren schließlich die Straße. Ihnen ist klar, da muss es jemanden geben, der gerade dringend Hilfe benötigt. Entweder, weil es einen Unfall gegeben hat oder weil es einer Person gesundheitlich sehr schlecht geht. Vielleicht sind Sie schon Rettungshelfer und möchten sich als Rettungssanitäter weiterbilden? Oder Sie stehen ganz am Anfang und suchen den Einstieg. Ihre Frage ist nun, wie Sie ein Vorstellungsgespräch für den Rettungsdienst erfolgreich meistern und den Personaler von sich überzeugen.

In diesem Artikel bekommen Sie Antworten. Sie werden am Ende wissen, wie Sie sich am besten vorbereiten, um sicher und selbstbewusst in das Gespräch hineinzugehen.

Lesen Sie, wie Ihr Job im Rettungsdienst aussieht und welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen sollten. Erfahren Sie, auf welche Punkte Sie bei Ihrer Vorbereitung achten sollten und lernen Sie häufige Fragen kennen. Kommen Sie einfach mit und überzeugen Sie sich!

Das ist Ihr Job im Rettungsdienst

Im Rettungsdienst sind Sie dafür da, Menschen in Not zu helfen. Sie können als Rettungshelfer, Notfallsanitäter oder Rettungssanitäter ausgebildet werden. Als Rettungssanitäter begleiten Sie beispielsweise Krankentransporte und stehen Notärzten und Sanitätern unterstützend zur Seite. Sie kümmern sich um die Versorgung von Patienten, die krank oder verletzt sind. Die Ausbildung in Form einer Weiterbildung dauert in der Regel zwischen drei und vier Monaten. In Teilzeit kann Sie auch bis zu zwölf Monate lang gehen. Sind Sie fertig ausgebildet, sind Ihre Aufgaben sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

So fahren Sie den Rettungs- Kranken- oder Notarztwagen und kümmern sich darum, dass die Fahrzeuge fahrtüchtig und einsatzbereit sind. Das heißt, Sie säubern und desinfizieren den Innenraum sowie die benutzten Materialien und stellen sicher, dass genügend Sprit im Tank vorhanden ist. Bei der Behandlung von Patienten unterstützen Sie den Arzt und überwachen zum Beispiel wichtige Körperfunktionen wie die Atmung oder den Blutdruck. Sind Sie als erster an einem Unfallort, führen Sie auch medizinische Notfallmaßnahmen durch wie das Stillen von Blutungen oder die Stabilisierung und Beatmung von Patienten sowie das Verabreichen von Medikamenten.

Gemeinsam mit anderen Kollegen tragen Sie Verletzte oder Kranke beispielsweise auf Tragen zum Einsatzwagen. Wenn die Situation es erfordert, fordern Sie zusätzliche Unterstützung per Funk an. Auch kommunizieren Sie mit Krankenhäusern und geben wichtige Informationen durch, damit diese zum Beispiel einen Operationssaal entsprechend vorbereiten können. In dem Beruf als Rettungssanitäter arbeiten Sie meist bei Rettungsdiensten, im Krankentransport oder bei der örtlichen Feuerwehr. Aber auch beim Katastrophenschutz, bei Hilfswerken, Wohlfahrtsverbänden wie dem Deutschen Roten Kreuz, in der Wasser-, Luft-, Höhlen oder Bergrettung können Sie angestellt sein. Dabei sind Sie nicht immer in den Einsatzfahrzeugen unterwegs, sondern können auch von der Zentrale aus arbeiten. Dort nehmen Sie die Notrufe entgegen und koordinieren die verschiedenen Einsätze.

Diese Bedingungen sollten Sie vorab erfüllen

Um als Rettungssanitäter im Rettungsdienst zu arbeiten und auch im Bewerbungsgespräch zu überzeugen, sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Ausbildung

Am besten ist, wenn Sie einen mittleren Bildungsabschluss nachweisen können. Alternativ ist auch ein Hauptschulabschluss mit zusätzlicher Berufsausbildung gern gesehen. Eine Ausbildung als Notfallsanitäter dauert drei Jahre und ist dual geregelt. Entscheiden Sie sich für die verkürzte Weiterbildung als Rettungssanitäter, sollten Sie bereits vorher als Rettungshelfer ausgebildet worden sein.

Erste-Hilfe-Schein

Sie haben eine Erste-Hilfe-Schulung absolviert und können diese entsprechend belegen.

Polizeiliches Führungszeugnis & ärztliches Attest

Ihr polizeiliches Führungszeugnis ist einwandfrei und auch Ihre körperliche Eignung wird Ihnen anhand eines ärztlichen Attests bescheinigt.

Führerschein

Sie besitzen einen Führerschein der Klasse B und zusätzlich eine Bescheinigung, die es Ihnen erlaubt, Personen zu befördern. Diese benötigen Sie, um einen Rettungswagen fahren zu dürfen.

Entscheidungsfähigkeit

Schnelle Entscheidungen zu treffen ist für Sie kein Problem. Gerade in Notfallsituationen hängt an dieser Fähigkeit nicht selten ein Menschenleben.

Empathie

Kommt es zu einem schweren Unfall oder ist eine Person krank und benötigt Ihre Hilfe, sind das sowohl für Patienten als auch für Angehörige keine einfachen Momente. Dann sollten Sie in der Lage sein, einfühlsam mit den Menschen umzugehen und Sie in ihren Sorgen und Nöten zu verstehen. Ein gutes Einfühlungsvermögen sollten Sie also für diesen Beruf mitbringen.

Flexibilität

Da Sie in Schichten arbeiten werden und auch Wochenend- oder Feiertagsdienste nicht selten sind, sollten Sie flexibel sein und Einsatzbereitschaft zeigen.

Belastbarkeit

Das Tragen von Patienten durch ein enges Treppenhaus kann alles andere als leicht sein. Um das zu schaffen, benötigen Sie eine gute körperliche Verfassung. Aber nicht nur physisch sollten Sie belastbar sein, sondern auch psychisch. Denn auch Todesfälle werden Ihnen begegnen. Sie sollten sich dann nicht allzu sehr damit belasten.

Sorgfalt

Sie arbeiten detailliert und sorgfältig. Das ist sowohl für die Behandlung von Patienten als auch für das anschließende Reinigen von Einsatzfahrzeugen von Bedeutung.

Verschwiegenheit

Da Sie mit sensiblen persönlichen Daten von Personen in Kontakt kommen werden, sollten Sie unbedingt die Fähigkeit zur Verschwiegenheit mitbringen.

Verantwortungsbewusstsein

Sie nehmen Ihre Aufgaben ernst und arbeiten gewissenhaft und verantwortungsbewusst. Gerade in der Arbeit im Rettungsdienst, wo es um das Leben von Menschen geht, ist diese Eigenschaft Voraussetzung. Sind Sie zum Beispiel vor dem Notarzt an einem Unfallort, liegt die Verantwortung für das Wohl des Patienten ganz bei Ihnen.

Stressresistenz

In Ihrem Arbeitsalltag kann es schon mal hektisch werden. Sie hetzen von einem Einsatz zum nächsten und wissen gar nicht mehr richtig, wie der letzte Patient mit Namen hieß. An solchen Tagen sollten Sie fähig sein, ruhig und gelassen zu bleiben. Jede Unruhe könnte sich sonst negativ auf Ihre Arbeit und damit auf das Wohl der Patienten auswirken.

Vorstellungsgespräch im Rettungsdienst: Die beste Vorbereitung

Um Ihre Chancen auf den Job im Rettungsdienst zu steigern, sollten Sie sich vorab gründliche informieren und auf alle Eventualitäten im Gespräch vorbereiten. Wie Sie das strategisch tun und damit keinen wichtigen Punkt vergessen, lesen Sie in diesem Abschnitt.

Recherche

Egal, ob Sie sich bei der örtlichen Feuerwehr oder bei der Bergrettung bewerben, eine gründliche Recherche ist die Basis für Ihre weiteren Schritte. Schauen Sie sich die Stellenanzeige genau an und prüfen Sie, auf welche Eigenschaften und Fähigkeiten besonders viel Wert gelegt wird. Informieren Sie sich im Internet ausführlich über Ihren potentiellen neuen Arbeitgeber und schreiben Sie sich Wichtiges auf. Bewerben Sie sich zum Beispiel beim DRK, sollten Sie wissen, in welchen Projekten es sich engagiert und seit wann es diese Organisation gibt.

Selbstpräsentation

Im Vorstellungsgespräch beim Rettungsdienst geht es darum, Ihre Eignung für diesen Beruf festzustellen. Neben Ihren fachlichen Qualifikationen geht es aber vor allem darum, dass man Sie als Mensch kennenlernen möchte. Lernen Sie deshalb schon vorab, sich selbst kurz zu präsentieren. Dabei geht es nicht darum, dass Sie Ihren Lebenslauf stur wiedergeben. Konzentrieren Sie sich vielmehr auf das Wesentliche. Was hängt mit der Stelle zusammen, auf die Sie sich beworben haben und mit welchen Erfahrungen in Ihrer Karriere können Sie glänzen?

Beispiel:

Mein Name ist Lena Muster, ich bin 23 Jahre alt und seit zwei Jahren Rettungshelfer bei der örtlichen Feuerwehr. Mit dem Fahren der Rettungsfahrzeuge bin ich bestens vertraut. Auch konnte ich während dieser Zeit viele Erfahrungen in der Betreuung von Patienten sammeln. Ich habe nun großes Interesse, mich als Rettungssanitäter weiterzubilden.

Ihre Erwartungen kennen

Stellen Sie sich darauf ein, dass man Sie in einem Jobinterview fragen wird, welche Erwartungen Sie an Ihre zukünftige Position im Rettungsdienst haben. Überlegen Sie sich, was Sie darauf antworten würden. Fällt es Ihnen noch schwer, Ihre Wünsche zu definieren, stellen Sie sich zum Beispiel folgende Fragen:

  • Wie stelle ich mir einen perfekten Arbeitstag vor?
  • Wie sollte die Kommunikation untereinander stattfinden?
  • Welche Teamgröße ist für mich angenehm?
  • Was erwarte ich von einem Einsatzplaner?
  • Wie sieht ein erfolgreicher Notfalleinsatz für Sie aus?

Über eigene Fragen nachdenken

In fast jedem Vorstellungsgespräch wird Ihnen die Frage begegnen, ob Sie sich selbst noch unklar sind über etwas. Das sollten Sie in keinem Fall verneinen. Nutzen Sie vielmehr die Chance und stellen Sie wohl überlegte Fragen, die Ihr Interesse an dem Job noch mal unterstreichen. Auch können Sie damit zeigen, dass Sie sich ausführlich mit der Stelle im Rettungsdienst auseinander gesetzt haben. Diese Fragen könnten Sie stellen:

  • Bieten Sie die Möglichkeit an, die Personenbeförderungserlaubnis bei Ihnen zu erwerben?
  • Welche Schulungen oder Weiterbildungsmaßnahmen bieten Sie für Rettungshelfer und -sanitäter an?
  • Wie sieht die Einarbeitung in das Team aus?
  • Können Sie mir sagen, wann ich mit einer Rückmeldung rechnen kann?

Auf mögliche Fragen vorbereiten

Typische Fragen, die man Ihnen im Vorstellungsgespräch für den Rettungsdienst stellen könnte, sind Folgende:

  • Warum haben Sie sich bei uns beworben?
  • Welche Erfahrungen im Rettungsdienst bringen Sie mit?
  • Haben Sie schon mal Notfallmaßnahmen durchführen müssen?
  • Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wie flexibel sind Sie?
  • Wie gehen Sie mit Kritik um?
  • Wie leicht fällt Ihnen die Trennung zwischen Beruf und Privatem?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Tipps und Infos

  • Informieren Sie sich, ob Sie vorab eventuell an einem Einstellungstest teilnehmen müssen.
  • Üben Sie anhand eines Test-Interviews mit einem Freund, wie Sie auf Fragen antworten würden.
  • Das Gehalt ist je nach Position und Erfahrung sehr unterschiedlich.
  • Achten Sie auf ordentliche Kleidung, wenn Sie zum Bewerbungsgespräch gehen.

Ihnen ist klar geworden, wie Sie bestens vorbereitet in ein Vorstellungsgespräch beim Rettungsdienst hineingehen können, um von Ihnen zu überzeugen. Sie kennen außerdem typische Aufgaben und Anforderungen, die man Ihnen stellen könnte. Jetzt liegt es nur noch an Ihnen, das Gelernte auch umzusetzen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!