Jede berufliche Tätigkeit ist Aktivität. Je aktiver ein Bewerber sich im Vorstellungsgespräch zeigt, umso eher werden ihm Karrierechancen eingeräumt. Vor jeder Bewerbung ist es an der Zeit, sich einmal intensiv mit seinem Sprachgebrauch zu beschäftigen.
Wie unterschiedlich sich aktive und passive Sprachstil auswirken kann an wenigen Beispielen verdeutlicht werden. Sie werden erkennen, dass Ihre Persönlichkeit untertaucht, wenn Sie einen passiven Stil benutzen. Treten Sie aus der Masse heraus und zeigen Ihre Fähigkeiten aktiv. Dazu müssen Sie sich lediglich auf wenige grammatikalische Aspekte konzentrieren. Dabei wird Ihre Sprache exakter und Sie kommen schneller zum Punkt.
Der Umgang mit Verben mit aktivem Sprachstil
Aktivität bedeutet, das Leben lebendig zu gestalten. Wer aktiv ist, wird voranschreiten und Veränderungen bewirken. Wer passiv bleibt, muss abwarten, was andere aktiv gestalten. Er muss erleiden, ohne selbst eingreifen zu können, solange er nicht aktiv wird. Des Weiteren muss verstanden werden, dass Aktivitäten von Lebewesen ausgehen, die Energie freisetzen. Nur der aktive Vulkan kann Lava ausspucken. Das tote Gestein um ihn herum muss die ausströmende Lava erleiden.
Unternehmen sind auch in den unteren Hierarchien an aktiven Mitarbeitern interessiert. Ein aktiver Facharbeiter kann sich sehr schnell zum Gruppenleiter oder Abteilungsarbeiter hocharbeiten und ältere Mitarbeiter ersetzen, wenn diese in den Ruhestand versetzt werden. Benutzen Sie daher im Vorstellungsgespräch und in jedem Schreiben der Bewerbung stets einen aktiven Sprachstil, um sich indirekt für höhere Posten zu bewerben.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Der aktive Sprachstil macht lebendig:
Passiv: Die Maschine wurde gewartet.
Aktiv: Der Monteur Müller wartete die Maschine.
In der passiven Variante wird der aktive Mitarbeiter untertauchen und verschwindet. Außerdem wird im passiven Satz das Hilfsverb „wurde“ hinzugefügt. Dadurch verlängert sich der Satz und er wird komplizierter, da Fragen auftauchen. Wer hat die Wartung durchgeführt? Im aktiven Satz versteht der Zuhörer wesentlich schneller, dass eine Wartung erfolgte und wer sie unternommen hat. In der Kürze liegt auch hier die Würze.
Übungen zum Sprachstil
Gehen Sie Ihre Bewerbung noch einmal durch, indem Sie jeden Satz nach dem benutzten Sprachstil untersuchen. Ebenso verfahren Sie mit Antworten zu den Fragen, die Sie im Vorstellungsgespräch erwarten. Immer wenn Sie einen passiven Stil bemerken, ersetzen Sie die entsprechenden Verben und Hilfsverben durch aktive Formen. Ersetzen Sie auch unpersönliche Begriffe. Hier lesen Sie einige Exempel.
Passiv: Jemand wird die Waren befördern.
Aktiv: Frau Meier befördert die Waren.
In diesem sehr einfachen Beispiel kommt ein unpersönliches Wort vor: Jemand. Weitere mögliche Worte dieser Art sind: man, irgendwer, einer etc.
Passiv: Das Auto kann nicht geöffnet werden.
Aktiv: Der Fahrer kann das Auto nicht öffnen.
Alternativ: Das Auto lässt sich nicht öffnen.
Bei der Alternative taucht zwar der Fahrer nicht aktiv auf, wird aber hier nicht benötigt, da niemand etwas ausrichten kann, solange die Autotür sich nicht bewegen lässt. Dennoch ist der Satz kurz und deutlich.
Passiv: Diese Hautcreme kann sehr einfach aufgetragen werden.
Aktiv: Eine ältere Person kann diese Hautcreme sehr einfach auftragen.
Alternativ: Die Hautcreme ist einfach aufzutragen.
Hier gilt die gleiche Anmerkung wie beim vorherigen Beispiel.
Passiv: Diese Werkzeugmaschine wird nicht verkauft.
Aktiv: Der Inhaber will diese Werkzeugmaschine nicht verkaufen.
Alternativ: Diese Werkzeugmaschine ist nicht zu verkaufen.
Spielen Sie also auch mit den Infinitiven (verkaufen) und den Beiworten (zu). Auch auf diese Weise wird ein passiver Satz zu einem aktiven.
Passiv: Dem Auto wird ein neuer Motor installiert.
Aktiv: Herr Bauer installiert einen neuen Motor im Auto.
Alternativ: Das Auto bekommt einen neuen Motor installiert.
Auch Worte wie bekommen, erhalten etc. können aus einer passiven Konstruktion eine aktive gestalten.
Passiv: Im Casting zur Bewerbung, das gestern stattgefunden hat, konnten nur drei Kandidaten erneut eingeladen werden.
Aktiv. Das gestrige Casting haben nur drei Kandidaten bestanden.
Sie sehen, wie ein aktiver Sprachstil auch verkürzt. Sie sind in der Lage, in kürzerer Zeit mehr Informationen gut verständlich unterzubringen. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Zur Übung könne Sie Antworten zu möglichen Fragen einmal niederschreiben. Im Anschluss versuchen Sie den Text so zu verändern, dass die Informationen erhalten bleiben, aber die Anzahl der Worte stark reduziert wird.
Ein aktiver Sprachstil wird treffendere Aussagen bringen
Benutzen Sie weniger Füllworte wie „vielleicht, eventuell, in der Regel“. Dadurch werden Sätze länger, ohne den Sinngehalt zu verbessern. Der Zuhörer wird gezwungen, lange auf den Sinn zu warten. Ihnen läuft dabei die Zeit ab. Bennen Sie stets die Person, die eine Handlung durchgeführt hat. Da Sie im Vorstellungsgespräch nur sich bewerben, stellen Sie sich immer wieder in den Mittelpunkt, indem Sie erwähnen, was Sie bei früheren Aufgaben geleistet haben. Wenn Sie einen passiven Sprachstil pflegen, werden Sie leicht als Mitläufer abqualifiziert, der sich nicht durchsetzen kann. Wer sich unter den Scheffel stellt, wird nicht vom Licht getroffen und muss im Schatten bleiben. Diese alte Weisheit der Bibel gilt auch im beruflichen Alltag. Wenn Sie wahrgenommen werden möchten, müssen sie aktiv werden und dies bereits mit einem aktiven Sprachstil unterstreichen. Damit verdeutlichen Sie, dass Sie Ansprüche haben und bereit sind, sich ein zusetzen. Stellen Sie Ihr Licht deutlich sichtbar mitten auf den Tisch!