Mit der positiven Emotion, die nach einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch aufkommt, steigen mitunter auch Angst und Nervosität. Welche Fragen werden auftreten? Wird ein Eignungstest stattfinden? Welche fachlichen Kenntnisse werden abgefragt?
Diese sind nur einige von vielen Fragen, die sich Bewerber stellen und die nicht immer sogleich eindeutig zu beantworten sind. Die Ungewissheit sorgt für Angst und macht unsicher. Stress kommt auf und ist in der Lage, zu lähmen. Mit einigen gezielten Maßnahmen ist allerdings fast jeder Bewerber in der Lage, Stress abzubauen und Selbstsicherheit zu gewinnen. Sie werden hier Hilfestellungen erfahren, um Ihre mentale Stärke aufzubauen und die Ängste zu besiegen.
Viele Bewerber vergleichen ein Vorstellungsgespräch mit einem Verkaufsgespräch. Daher versuchen sie, sich als Marke zu sehen und diese positiv darzustellen. Allerdings besteht die Gefahr, sich selbst zu verleugnen und nur noch den Verkaufsgegenstand in den Mittelpunkt zu rücken. Dabei versuchen sich Unternehmen im Vorstellungsgespräch ein Bild von den Bewerbern zu machen, um zu erkennen, welche Personen gut zur Firma passen und die ausgeschriebene Stelle bestmöglich besetzen können. In der Vorbereitung auf die Vorstellung sollte daher der Fokus auf die eigenen fachlichen Qualifikationen gelegt werden. Zusätzlich kann gezielt am Abbau von Stresssymptomen bearbeitet werden.
Faktoren, die ein Vorstellungsgespräch beeinflussen
- Anfahrt am Tag der Vorstellung
- Kleidung soll passend zum Anlass gewählt werden
- Es tauchen Fragen fachlicher Art auf, die zur Stelle gehören
- Die sprachlisch Ausdrucksfähigkeit wird beurteilt
- Teamfähigkeit spielt in de meisten Unternehmen eine wichtige Rolle
- Oft wird der Bewerber unter zeitlichen Druck gesetzt
- Themen allgemeinbildender Art treten häufig auf
- Bei jungen Bewerbern wird auch die schulische Vorbildung bewertet
Auf alle diese Aspekte kann sich ein Bewerber vorbereiten. Im Internet können Informationen über das Unternehmen gesammelt werden, um die eigene Qualifikation mit der zu besetzenden Stelle gründlich abgleichen zu können. Zugleich kann geklärt werden, wie viel Zeit der Anfahrtsweg beanspruchen wird. Wenn Hindernisse berücksichtigt werden, die zu Verspätungen führen können, kann der richtige Abfahrtszeitpunkt leicht errechnet werden. Angetreten in angemessener Kleidung, die auch die Wertschätzung der Einladung berücksichtigt, kann die Anreise beruhigt angegangen werden. Wer sich zudem noch mit den eigenen fachlichen Schwachpunkten befasst hat, um diese zu vermindern, ist gut gerüstet. Alle zu erwartenden Fragen sollten dabei notiert werden, um sie alle befriedigend zu beantworten. Dies kann in Anwesenheit von Freunden geübt werden.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Mentale Bewältigung von Angst im Vorstellungsgespräch
Auch wenn alle möglichen Fragen nun zu beantworten sind, bleibt ein Teil Unsicherheit bestehen. Nicht jedes Detail kann vorbereitet werden. Es gilt dann, Ruhe zu bewahren, um angemessen und nicht zu nervös zu antworten. Nervosität selbst ist nicht negativ, sie wird sogar erwartet und drückt aus, dass die Stellenbewerbung sehr ernst genommen wird. Äußern Sie durchaus, dass Sie nervös sind. Dies wird nicht negativ beurteilt.
Nervosität und Angst äußert sich immer auch körperlich durch Mimik und Gestik. Dadurch wird Angst oft zusätzlich gesteigert. Sehr hilfreich ist, die Körperhaltung und Mimik zu erkennen und zu beherrschen. Dadurch wird Stress abgebaut und die Nervosität wird indirekt gemindert.
Damit können Stresssymptome begrenzt werden:
- Stehen oder sitzen Sie gelöst und indem beide Beine parallel auf dem Boden stehen und nicht nervös hin und her tappen.
- Schauen Sie den Personen gegenüber in die Augen, ohne zu starren. Vermieden werden soll, den Blick abzuwenden, oder unsicher auf den Boden zu starren.
- Sprechen Sie deutlich und mit ruhiger Stimme. Wählen Sie eine angenehme Tonlage, die nicht zu hoch ist. Eine hohe Tonlage wirkt schrill und zeigt Angst. Zu tief sollte auch nicht gesprochen werden, um nicht als arrogant zu erscheinen.
- Trinken Sie kurz vor dem Termin Wasser, um den Speichel im Mund flüssig zu halten. Kaffee kann zu dickflüssigem Speichel führen und wird das Sprechen behindern. Auch ein Hustenbonbon kann sinnvoll sein.
- Halten Sie Arme und Hände ruhig, indem Sie die Hände auf einer Tischkante vorne anlegen, oder die Hände in den Schoss legen. Dadurch wird ein Herumfuchteln mit den Armen verhindert. Auch werden zu ausladende Gesten vermieden.
- Klammern Sie sich nicht an der Stuhllehne fest, und halten Sie auch keine Gegenstände krampfhaft mit den Fingern. Die Hände sollten losgelöst von Gegenständen frei aber ruhig geführt werden.
- Lächeln Sie, aber setzen Sie kein erzwungenes Lachen auf. Unnatürliche Mimik wirkt negativ und wird latent von anderen Personen erkannt.
- Führen Sie passende Gesten durch, die die Rede unterstützen. Es ist ausreichend, mit den Unterarmen Gesten zu zeigen.
- Atmen Sie kurz vor den ersten Worten mehrfach ruhig durch die Nase. Dadurch wird mögliches Unwohlsein bekämpft, und es beruhigt die Nerven.
Alle diese Verhaltensweisen können zuvor eingeübt werden. Das erhöht das Selbstbewusstsein und verdrängt Angst wie Nervosität. Geübt werden können diese Einstellungen vor einem Spiegel und vor vertrauten Personen, die dann auch unmittelbar eine Rückmeldung geben können, um die Haltung noch weiter zu verbessern.
Steigt die Nervosität direkt vor dem Vorstellungsgespräch dennoch extrem an, so kann es durchaus hilfreich sein, sie auf einen kleinen Gegenstand zu lenken. Nehmen Sie einen Gegenstand in die Hand, den sie unbemerkt dort halten können und projizieren sie gedanklich die Angst dort hinein. Unmerklich wird die Nervosität begrenzt. Sobald das Vorstellungsgespräch beginnt, legt sich ohnehin die Nervosität meist nach der ersten Eingangsfrage. Diese Veränderung kennen auch Schauspieler, die unter Lampenfieber leiden.