Das Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf wurde vor Wochen eingereicht. Wenn nun die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erscheint, ist die Freude groß. Es bedeutet Bestätigung und Anerkennung.
Doch es wartet eine weitere Hürde auf dem Lauf zur Anstellung. ES gilt, das Gespräch in den einzelnen Schritten vorzubereiten und einen ersten Eindruck zu erzeugen, der die Basis dieses Treffens sein wird. Stimmt die „Chemie“? Kann Sympathie erzeugt werden? Diese beiden Aspekte bestimmen maßgeblich den Verlauf. Aus Sympathie kann Zuneigung entstehen, die eine positive Grundhaltung bewirkt, die letztlich entscheidend sein kann.
Wie lange dauert der erste Eindruck?
Fast jeder Mensch kennt zahlreiche Situationen, in denen er bereits nach wenigen Sekunden wusste, ob der Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Tatsächlich scannen die menschlichen Sinne sehr schnell eine Person ab, die sich nähert. In der Natur ist diese Vorgehensweise wesentlich, um zu erkennen, ob es sich um Freund oder Feind handelt. Augen, Ohren, der Geruchssinn und der Geschmack sind sofort sensibilisiert und arbeiten hochkonzentriert. Das Urteil des ersten Eindrucks wird rasch kommen und eine Emotion erzeugen.
In der Zivilisation hat der Mensch zusätzlich gelernt, eine Bestätigung dieses Eindrucks zu erhalten, wenn der erste Moment friedlich verlaufen ist. Dann kommt die Gabe der Empathie ins Spiel. Menschen können erkennen, ob andere nervös, unsicher, gereizt, fröhlich oder krank sind. Der erste Eindruck lässt sich dann zwar noch teilweise revidieren, aber er ist nicht mehr auszulöschen. Also dauert der erste Eindruck nur einen Moment, wird aber im Smalltalk des Vorstellungsgesprächs nach Bestätigung suchen. Daher sind diese ersten beiden Punkte mit entscheiden für alle weiteren Gespräche.
Faktoren für den ersten Eindruck
Das Auge nimmt die Kleidung wahr, beurteilt die Frisur und Gesicht, sieht Hände und auch Füße. Kommen sich Menschen sehr nahe, wie es beim Handschlag zur Begrüßung der Fall ist, kommt der Geruchssinn hinzu. Die Ohren nehmen währenddessen Worte, Wortwahl, Tonlage und andere Geräusche wahr. Zusammen ergibt sich ein Eindruck.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Sie besitzen einen großen Einfluss auf diese Wahrnehmungen, da Sie alle Äußerlichkeiten gezielt darstellen können. Damit allerdings die Äußerlichkeiten ein glaubwürdiges Bild abgeben können, muss Ihre innere Einstellung ins Bild passen. Werden Sie nicht ein Wolf im Schafspelz. Versetzen Sie sich vor Gesprächsbeginn bewusst in eine positive Stimmung. Sie haben eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten, dürfen also stolz sein. Ihre Bewerbung war bislang erfolgreich, sollte daher bereits positiv aufgenommen worden sein. Die einladende Firma möchte Sie kennenlernen, da sie an Ihnen Interesse hat. So in Stimmung gebracht kann der erste Eindruck positiv werden, wenn die Äußerlichkeiten stimmen.
Ihr Erscheinungsbild
- Wählen Sie angemessene Kleidung und beachten Sie, ob in der Firma eine Kleidervorschrift besteht. In Banken, Hotels, Versicherungen, im Verkauf etc. wird Anzug mit Krawatte angesagt sein. Im Handwerk darf die Kleidung legerer ausfallen. Informieren Sie sich über die übliche Bekleidung der Firma.
- Achten Sie darauf, dass die Kleidungsstücke Ihrer Figur schmeicheln und Körperteile positiv betonen. Frauen achten darauf, keine zu kurzen Röcke und zu tiefe Dekolletés zu tragen. Auch Schmuck ist immer der Firma angepasst zu wählen. Die Schuhe sollten zur Kleidung passen.
- Die Kleidung sollte immer sauber und frisch sein. Getragene Hemden und Blusen können Schweißgeruch besitzen, was zu vermeiden ist. Auch Schmutz darf nicht zu erkennen sein. Ebenfalls abzulehnen sind geflickte Kleidungsstücke.
- Wie sehr Sie der Mode folgen, sollte auch davon abhängen, wie sehr dies bei der Stelle sinnvoll und angesagt ist.
- Besuchen Sie vor dem Termin einen Friseursalon. Die Haare sind frisiert und gewaschen. Fingernägel sind geschnitten und sauber. Männer überprüfen ihren Bart oder die Rasur.
Erzeugen Sie die richtige „Chemie“
- Gehen Sie offen auf die Personaler zu und begrüßen Sie mit sicherem Händedruck, wobei die Hände schweißfrei sein sollten.
- Schauen Sie den Personen, die reden, immer aufmerksam in die Augen.
- Zeigen Sie mit Ihrer Körperhaltung, dass Sie interessiert zuhören.
- Konzentrieren Sie auf den Smalltalk. Reden Sie offen und frei über scheinbar belanglose Themen.
- Gehen Sie auf Redebeiträge ein und geben positive Signale, indem Sie Themen freundlich aufgreifen.
- Zeigen Sie Interesse an der Person und der Firma, indem Sie sich für die Einladung bedanken und lobende Sätze formulieren.
- Bleiben Sie dennoch eigenständig und authentisch. Sie zeigen damit Ihre Persönlichkeit.
- Vermeiden Sie jede Art von Unwahrheit, auch wenn eine schwierige Frage gestellt wird.
- Am Ende könne Sie dadurch eine freundschaftliche Beziehung entstehen lassen.
Sorgen Sie für eine positive Ausstrahlung
- Beachten Sie immer Ihre Körperhaltung. Sie verschränken nicht die Arme, zappeln weder mit Händen noch Füßen, bleiben gerade sitzen oder stehen, lassen den Oberköper nicht nach hinten kippen und neigen sich immer den Rednern zu.
- Reden Sie ruhig und mit angemessener Stimme.
- Zeigen Sie, wofür Sie sich begeistern können, wobei die Stelle im Mittelpunkt steht.
- Behalten Sie stets im Kopf, wo Ihre Stärken liegen und formulieren Sie diese.
- Wenn Sie eine eigene Meinung vortragen, bleiben Sie souverän und sicher, ohne arrogant zu werden.
- Freundlichkeit und Entgegenkommen nicht vergessen.
- Zeigen Sie Entscheidungsfreude, auch wenn es um die Wahl eines Sitzplatzes geht.
- Ihre Wortwahl ist nicht mit Straßenslang zu verwechseln. Eine gewählte Ausdrucksweise wird das Vorstellungsgespräch beibehalten.
Wenn alle diese Punkte eingehalten werden, kann kein Personaler eine negative Meinung über Sie erhalten.