Zur Begrüßung und zum Abschied werden die Hände geschüttelt. Die etwa drei Sekunden anhaltende Geste beinhaltet Informationen, die irrational aufgenommen werden, wenn sich Menschen nicht auf den Händedruck konzentrieren. Wenn Sie den Handschlag bewusst durchführen, werden Sie feststellen, dass er eine Form der Körpersprache ist und eigene Sprachformen besitzt. In dieser sehr kurzen Zeit senden Sie Signale von sich an einen anderen Menschen und empfangen dessen Signale. Da alle Menschen unseres Kulturkreises den Handschlag kennen, beherrschen sie auch die Sprache und können sie übersetzen, wenn dies auch von den wenigsten Menschen bewusst umgesetzt wird.
Ein Händedruck löst Gefühle und Gedanken aus
Mit dem Handschlag wird der Körperkontakt hergestellt. Zur Begrüßung, zum Abschied und zur Bekräftigung von Vereinbarungen wird damit ein positives Signal gesandt. Ein höflich Begrüßung ist Teil der guten Sitten und willkommen. Über die Nervenstränge der Hand wird das Gehirn von der Berührung in Kenntnis gesetzt, verbindet diese Geste mit bekannten Mustern und löst ein angenehmes Gefühl aus.
Danach wird die Konversation gesittet ablaufen und sympathisch beginnen. Verhandlungen werden, laut wissenschaftlichen Untersuchungen, fairer verlaufen. Auch macht ein Händedruck mit angenehm warmer Hand den Menschen wohlwollender. Eine kalte Hand wird hingegen hartherziger wirken. Anhand der letzten Beispiele ist zu erkennen, dass ein Händedruck zwar immer willkommen ist, dennoch unterschiedlich gewertet wird. Es wertet immer das Unterbewusstsein, das sich nicht der Ratio bedient.
Des Weiteren ist die Stärke des Händedrucks wichtig. Ein kurzer kräftiger Händedruck vermittelt, dass eine selbstbewusste Person grüßt, die Durchsetzungskraft besitzt. Es muss allerdings die Stärke berücksichtigt werden.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
- Ein Handschlag unter Männern wird immer kräftiger ausfallen, als unter Frauen oder zwischen Mann und Frau.
- Männer mit einem handwerklichen Beruf drücken aus Gewohnheit oft stärker.
- Bei kleinen und zierlichen Menschen wird ein eher schwacher Handschlag erwartet.
- Wenn länger als drei Sekunden sehr kräftig die Hand gedrückt wird, entsteht der Eindruck, die Person will sich kämpferisch durchsetzen. Eine Dominanz wird erkannt.
- Große Menschen, die schwach mit der Hand zugreifen, werden als weich und devot eingestuft. Sie sind in den Augen anderer schüchtern und werden weniger ernstgenommen.
Regeln für den Händedruck
Sogar Knigge hat sich mit dem Handschlag und Händedruck beschäftigt.
- Die Herren erheben sich zum Handschlag.
- Frauen bleiben sitzen.
- Der Händedruck ist mit trockener Hand durchzuführen.
- Im Geschäftsleben wird immer der zuerst gegrüßt, der im Rang die oberste Stufe einnimmt.
- Der Ranghöchste kann, aber er muss den Handschlag nicht annehmen.
- Rangniedere müssen annehmen.
- Der Gastgeber reicht die Hand dem Gast, wobei wiederum nach der Rangfolge gegrüßt wird.
- Der Händedruck wird mit nicht zu starkem Druck vollzogen. Es dürfen keine unangenehmen Gefühle aufkommen.
- Ein schwacher Händedruck ist zu vermeiden.
- Maximal vier bis fünf Sekunden dauert der Handschlag.
- Handschlag und Blickkontakt gehören zusammen.
- Beim Handschlag nennen beide ihre Namen und grüßen danach höflich mit Worten.
Der Händedruck im Vorstellungsgespräch
Wenn Sie den Raum betreten, dürfen Sie auf die Personaler zur Begrüßung zugehen. Winkeln Sie Ihren rechten Arm an, um eine Begrüßung mit Handschlag anzukündigen. Der Personaler hat dann genügend Zeit, sich für oder gegen den Händedruck zu entscheiden. Bestehen Sie nicht auf diese Begrüßung, wenn vom Personaler kein Zeichen des Einverständnisses kommt.
- Grüßen Sie nicht frei in die Runde.
- Begrüßen Sie die leitende Person zuerst.
- Wenn Sekretärinnen im Raum sind, werden diese vom Handschlag ausgeschlossen.
- Wählen Sie einen mittleren bis etwas kräftigen Händedruck.
- Ihre Hand muss sauber und trocken sein.
- Trocknen Sie die Hände vorher, ohne dass dies bemerkt wird.
- Nennen Sie, wenn bekannt, zum Gruß den Namen des Personalers.
- Lächeln Sie freundlich.
- Nehmen Sie direkten Blickkontakt auf.
- Danach nehmen Sie Platz, wenn Ihnen ein Platz angeboten worden ist.
Dies alles wird zusammen kaum mehr als fünf Sekunden in Anspruch nehmen. Doch wenn Sie alle Regeln einhalten, wird diese kurze Zeit ausreichen, um den Personaler zunächst friedlich und zugeneigt zu stimmen. Der erste Körperkontakt hat stattgefunden, war den Regeln entsprechend und wird also ein angenehmes Gefühl verbreiten. Der ideale Einstieg ist somit gelungen.
Zudem haben Sie Höflichkeitsregeln eingeführt und eigehalten. Daher wird sich der Personaler in der Rolle des Gastgebers wiederfinden. Er wird kaum umhinkommen, diese Rolle entsprechend auszufüllen. Geschieht dies nicht, können Sie dennoch nicht auf einen schlechten Charakter schließen. Einige Personaler verhalten sich mit voller Absicht unangemessen, um Ihre Reaktionen zu testen.
- Reagieren Sie aufgebracht?
- Können Sie Ihren Ärger zügeln?
- Bleiben Sie dennoch höflich?
- Werden Sie aggressiv?
- Sind Sie rechthaberisch und beanstanden das Verhalten?
Zu einem guten Einstieg gehört auch, dass die Person, die alle Höflichkeitsregeln beiseitelässt, nicht offen angegangen wird. Behalten Sie Ruhe, bleiben Sie gelassen, zeigen Sie Souveränität und gehen selbstbewusst über den Fauxpas hinweg. Zeigen Sie Größe und Stärke und erniedrigen Sie niemanden im Raum, weder durch Äußerungen noch durch strenge Gesten oder abwertende Mimik.