In unserem Kulturkreis ist es üblich sich zur Begrüßung und zum Abschied die Hand zu geben. Es abzulehnen, ist unhöflich und wird als Herabwürdigung verstanden. Betritt ein Gast einen Raum, so wird er auf andere Personen zugehen und Sie per Handschlag begrüßen. Dabei ist bei offiziellen Anlässen immer die richtige Reihenfolge zu beachten. Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch den Gesprächsraum betreten, werden Sie oft mehrere Personen erkennen. Wer ist nun zuerst zu begrüßen? Soll einfach der Versuch gewagt werden? Soll abgewartet werden? Sollen zuerst Damen begrüßt werden? Diese Zwickmühle soll aufgelöst werden.
Wer grüßt wen und wann?
Im Alltag der Großstadt werden Benimmregeln allzu oft unbeachtet gelassen. Selbst in der Erziehung legen Eltern immer weniger Wert auf die Vermittlung, da die Individualität höher eingestuft wird. Spätestens Im Beruf kann dies zum Nachteil werden. In vielen Unternehmen gelten weiterhin Hierarchien, die auch beim Verhalten zu würdigen sind. Je ausgeprägter die Hackordnung einer Firma ist, umso wichtiger werden Verhaltensweisen. Daher ist die Begrüßung von Vorgesetzten und Kollegen nicht zu unterschätzen.
Privat wird traditionell nach einem sehr einfachen Muster begrüßt. Zuerst werden die Damen an die Reihen kommen. Dabei wird im Alter absteigend begrüßt. Danach sind die Herren zu berücksichtigen. Gäste begrüßen immer die Gastgeberin zuerst und direkt danach den Gastgeber, um danach auf andere Anwesende zuzugehen. In Unternehmen wird immer der Chef zuerst begrüßt. Danach wird in der Hierarchie abwärts gegrüßt. Im Raum wird dabei das Grußwort, etwa „Guten Morgen“, von einem Handschlag begleitet. Immer beginnt der Untergebene und geht auf Vorgesetzte zu.
Vor einem Vorstellungsgespräch werden Sie kaum wissen, welche Person in der betreffenden Firma welche Position bekleidet. Es lauern daher Fettnäpfchen. Sie sind also gehalten, sich zumindest den Namen der Personaler einzuprägen, die Sie eingeladen haben. Dass Sie andere Personen nicht in der Reihenfolge der Hierarchie begrüßen können, wird Ihnen nicht übelgenommen.
Grüßen und die Hand geben ohne Fettnäpfchen
- Bei Betreten eines Raumes grüßen Sie zunächst nur mündlich und warten ab, wer zuerst widergrüßt.
- Ist nur eine Person im Raum, grüßen Sie mündlich und gehen auf die Person zu, um die Hand zu reichen.
- Sind mehrere Personen anwesend, wird immer zuerst die untergebene Person zurückgrüßen. So können Sie leicht erkennen, wer Chef und wer Untergebener ist. Geben Sie die Hand nun immer zuerst dem Chef.
- Zusätzlich wird der Name der Person mit Titeln zur Begrüßung genannt. Beides sollte Ihnen aus der Einladung bekannt sein.
- Wenn dennoch der Chef zuerst zurückgegrüßt hat, ist dies sein Fehler. Ihnen wird dann nicht angelastet, wenn Sie andere Personen zuerst mit dem Handschlag versehen.
- Werden Sie sofort aufgefordert, Platz zu nehmen, können Sie dennoch die Hand geben, wenn Sie dies für angebracht halten. Darauf zu verzichten, wird aber nicht zum Nachteil.
- Sekretärinnen werden mündlich gegrüßt, ihnen wird aber nicht die Hand gegeben.
Hand geben ist nicht Hand ergreifen
Die ersten Momente im Vorstellungsgespräch zählen zu den wichtigen. Hier entscheidet der Personaler erstmals, ob ein Bewerber sympathisch und selbstbewusst ist. Diese Gelegenheit sollten Sie sich daher nicht entgehen lassen, um Ihre erste „Duftmarke“ abzusetzen. Während Sie die Hand zum Gruß reichen, nehmen Sie Augenkontakt auf und lächeln freundlich. Damit erreichen Sie auch das Unterbewusstsein des Gegenübers. Den Händedruck aus Unsicherheit zu unterlassen, wirkt wenig selbstsicher.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
So geben Sie erfolgreich die Hand
- Treten Sie sicher und ruhig auf den Personaler zu und reichen dabei die Hand.
- Strecken Sie die Hand nicht schnell und zu hoch entgegen.
- Lächeln Sie dabei freundlich und nennen den Personaler mit Namen und Titel.
- Immer nehmen Sie direkten Augenkontakt auf, wobei auch die Augen lächeln sollten.
- Ergreifen Sie die Hand erst, wenn diese Ihnen deutlich entgegenkommt.
- Ihr Händedruck sollte kräftig sein, aber nicht in einen Kraftakt ausarten.
- Legen Sie niemals Ihre Hand nur locker in die andere Hand.
- Ist der Chef ein Handwerker, sollte der Händedruck immer sehr kräftig sein.
Während des Händeschüttelns haben Sie Gelegenheit, sich selbst mit Namen vorzustellen. Bei Aufzählung eigener Titel sollte zurückhaltend vorgegangen werden, um den Personaler nicht herablassend zu behandeln. Wenn möglich grüßen Sie per Handschlag Auge in Auge. Sitzenden Personen im Stehen die Hand zu reichen, kann unvorteilhaft sein, da dabei herabgeschaut werden muss. Niemals darf es allerdings dazu kommen, einen Gruß vollständig zu unterlassen. Wer nicht grüßt, zeigt mangelnden Respekt und fehlende Kinderstube.
Vorbereitung auf die Begrüßung
Damit Sie immer korrekt zu grüßen in der Lage sein werden, müssen Sie wissen, welche Person Sie erwartet. Aus der Einladung geht hervor, wer Sie empfangen wird. Beim Empfang können Sie zusätzlich noch einmal nachfragen und sich vergewissern. Vielleicht ist auf der Website des Unternehmens auch ein Foto der Person abgebildet, sodass Sie sich das Bild einprägen können.
Wenn Sie zu feuchten Händen neigen, da Sie vor einem Vorstellungsgespräch nervös sind, sollten Sie zuvor die Hand mit einem Taschentuch trocknen. Mit feuchten oder nassen Händen sollte niemals die Hand gegeben werden. Wer Fragen hat, kann auch seine Großeltern besuchen. Sie werden meist sehr genau wissen, wie richtig zu grüßen ist.