Jede Bewerbung auf eine Stellenanzeige hat zum Ziel, Teil einer Firma zu werden. Jedes Unternehmen ist auch eine soziale Gruppe, innerhalb der Menschen kommunizieren. Kommunikation ist immer ein Zusammenspiel von Körperhaltung, Mimik, Gestik und Sprache. Im Vorstellungsgespräch soll herausgefunden werden, inwieweit Bewerber sich in die Stelle einfügen können. Gleichzeitig muss ein Personaler erkunden, ob er den Bekundungen der Bewerber vertrauen kann. Sich allein auf die Rede zu beschränken, führt nicht zum Ziel. Es gilt die Körpersprache der Kandidaten zu deuten.
Dies gilt gleichermaßen für die Bewerber. Verstehen sie die Körpersprache, können sie erkennen, wenn der Personaler in einer Situation angetan oder enttäuscht ist. Wer die Signale der Körpersprache zu deuten vermag, kann die eigene Mimik und Gestik gezielt einsetzen. Besonders wichtig ist es, eigene Schwächen und Mängel in der Ausbildung zu kommentieren und zu erläutern. Sich mit hektischen Gesten zu verteidigen wird immer den Eindruck vermitteln, unter Stress und Angst zu stehen. Aber auch schlecht gespielte Körpersignale sind verräterisch. Wer seine Körpersprache kennt und sie gezielt einzusetzen vermag, kann sich dadurch Vorteile verschaffen.
Körpersprache bei schlechter Vorbereitung
Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch geladen werden, wird erwartet, dass Sie gut vorbereitet erscheinen. Sie sollten die Anforderungen der Stelle und die Philosophie des Unternehmens sehr gut kennen, Ihre eigenen Fähigkeiten und Schwachpunkte genau darlegen können und erklären, warum Sie genau in diese Stelle gut passen werden. Ihre Präsentation muss plausibel, glaubwürdig und überzeugend sein. Besonders drei Verhaltensweisen passen nicht zu diesen Bedingungen:
- Sie zeigen deutlich Verlegenheit nach eindringlichen Fragen. Ihr Körper reagiert, indem sich der Oberkörper zusammenklappt und optisch verkleinert. Ihre Arme und Hände bewegen sich unkontrolliert und hektisch. Sie fassen sich mehrfach in die Haare, an die Nase, spielen mit Teilen der Kleidung oder anderen Gegenständen und reiben die Hände aneinander. Ihr Blick wird ängstlich und Sie meiden den Augenkontakt.
- Sie zeigen Unsicherheitsgesten. Ihr Lächeln erstarrt, Ihre Schultern scheinen sich zu verkrampfen und Ihre Gesten frieren ein. Außerdem meiden Sie den direkten Blickkontakt zum Personaler und lassen Ihre Augen im Raum herumirren.
- Sie zeigen aggressive Dominanzgesten. Wenn Sie Ihre Lippen zusammendrücken, sich Ihre Augenbrauen hochbewegen und sich Ihr Kopf nach oben hebt, zeigt sich eine Geste der Arroganz, die zwar aus Hilflosigkeit entstehen kann, aber aggressiv gewertet werden kann.
Nach einer guten Vorbereitung sollten Ihnen diese Fehler nicht unterlaufen. Wenn Sie zuhause kritische Fragen durchgespielt haben, sich die Antworten überlegt und am Spiegel geübt haben, sollten diese Fehler zu vermeiden sein.
Körpersprache und Deutung
Folgende Signale der Körpersprache können von Bewerbern wie einem Persoanler ausgesendet werden.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
- Wer auf die Uhr sieht, zeigt, dass es Zeit wird, das Gespräch zu beenden. Entweder ist Langeweile entstanden, oder die Vorstellung wird als gescheitert angesehen.
- Die Kleidung wird von störenden Flusen befreit. Während einer Frage oder Antwort zeigt der zuhörende Part, dass sein Interesse erlahmt ist und er sich mit wichtigeren Dingen beschäftigt.
- Werden Gegenstände, wie eine Tasche oder Tasse, so gehalten, dass sie den Blick zum Oberkörper versperren, kann diese Geste als Verschüchterung oder Unwohlsein verstanden werden. Eine offene Haltung wird dadurch unmöglich. Im Vorstellungsgespräch sollten keine Gegenstände in den Händen gehalten werden. Die Tasche gehört auf den Boden, die Tasse auf den Tisch, wo auch Unterlagen abzulegen sind.
- Wird der Blick längere Zeit auf den Boden gerichtet, wird Desinteresse bis Arroganz signalisiert. Auch nur kurz deutlich auf den Boden zu sehen, sollte unterlassen werden. Den Blick hingegen zum Fenster zu richten, um sich zu bedenken, ist nicht negativ.
- Wer sich während e des Zuhörens über sein Kinn mit der Hand streicht, zeigt, dass er den Ausführungen keinen Wahrheitsgehalt zutraut oder zumindest noch intensiv nachdenken muss.
- Das Gesicht an der Stirn oder der Nase zu berühren, kann als Verbergungsgeste gedeutet werden. Oft verhalten sich Menschen so, wenn sie lügen oder wichtige Details verschweigen. Das Gesicht sollte für die Hände während des gesamten Vorstellungsgesprächs tabu sein.
- Wer sich mit dem Oberkörper weit zurücklehnt, zeigt Antipathie und Desinteresse. Noch deutlicher wird diese Geste, wenn sich der Bauch gegen den Sprechenden hebt. Dann kann das Gespräch sofort beendet werden, da eine Einigung kaum möglich scheint.
- Gerne verschränken Menschen die Arme, da dies eine bequeme Körperhaltung darstellt. Da damit aber auch Abwehr, Arroganz und Egoismus ausgedrückt wird, ist diese Geste Bewerbern nicht u empfehlen. Die Arme sollten vielmehr offen und locker auf dem Tisch abgelegt werden.
- Sehr dominant wirkt es, die Arme und Hände hinter dem Kopf zu falten. Damit wird Überlegenheit gezeigt.
- Wer während eines Gesprächs mit Kleidungsteilen, wie dem Kragen des Hemdes oder der Bluse, spielt, zeigt deutlich ein Gefühl des Unwohlseins. Es scheint, dass sich diese Person Luft verschaffen möchte, oder den Raum schnell zu verlassen sucht.
- Den Kopf in beiden Händen abzustützen, ist ein deutliches Signal der Langeweile und Müdigkeit. Diese Person ist am weiteren Verlauf des Vorstellungsgesprächs nicht mehr interessiert.
- Nicht sinnvoll sind auch Dominanzgesten, wie breitbeinig zu stehen oder sitzen und dabei die Hände im Schoss zu halten. Der Zuhörer wird sich dabei unterdrückt vorkommen müssen.