Mit diesen 9 Tipps stellen Sie Im Vorstellungsgespräch die Nervosität ab und vermeiden unnötige Fehler

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

vor dem Jobinterview steigt die Nervosität

vor dem Jobinterview steigt die Nervosität

Nervös vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch, wer ist das nicht? Schon tags zuvor werden Bewerber unruhig und schlafen schlecht. Zweifel kommen hoch und eigene Schwächen werden zu sehr in den Vordergrund gerückt. Unmittelbar vor dem Gespräch in der Firma beginnt das Herz zu rasen, Schweiß tritt aus, Beine und Arme werden unruhig und die Pupillen erweitern sich. Positiv betrachtet, bedeutet diese Körperreaktion lediglich, dass Sie Stress empfinden und auf Schutzmaßnahmen umgeschaltet haben. Sie befürchten Gefahr, sind zur Flucht bereit, werden also extrem aufmerksam und aufnahmefähig sein. Negativ ist, dass Sie sich zuerst beruhigen müssen, um ein kontrolliertes Gespräch führen zu können. Doch mit den ersten Worten verschwindet die Nervosität meist wie von selbst.

So reagiert Ihr Körper bei Nervosität

Jeder Personaler wird Verständnis aufbringen, wenn Kandidaten nervös beginnen. Sollte sich der Zustand aber nicht legen, sinken die Chancen auf Einstellung rapide. Auch im beruflichen Alltag muss oft Stress bewältigt werden. Wer seine Nervosität nicht unter Kontrolle bringen kann, wird auch einige berufliche Herausforderungen kaum meistern können. In Stresssituationen reagiert der Körper mit Symptomen, die durch gute Vorbereitung abgestellt oder vermindert werden können. Mit Selbstbeobachtung können die Symptome erkannt werden, bevor sie zu deutlich werden. Verhindern Sie daher dass Folgendes passiert:

  1. Sie vermeiden den direkten Augenkontakt zu sprechenden Personen.
  2. Ihr Gesichtsausdruck ist finster und Sie lächeln in keinem Augenblick.
  3. Bei der Begrüßung bleibt Ihr Händedruck lasch.
  4. Die Hände sind verschwitzt.
  5. Ihre Hände bewegen sich unkontrolliert zum Gesicht und zu den Haaren.
  6. Sie verschränken schnell die Arme.
  7. Beim Sprechen bewegen sich Ihre Hände und Arme extrem.
  8. Sie wippen mit den Beinen.

Wenn Ihre Nervosität sich im Gespräch nicht vermindert, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Dies gilt aber nur, wenn Sie trotz guter Vorbereitung Ihre Nervosität nicht zügeln können.

So bekämpfen Sie die Nervosität im Voraus

Nervös zu sein, ist ein Ausdruck von Unsicherheit. Sie wissen nicht, was auf Sie zukommt, Sie können Schwierigkeiten nicht genau erkennen, Sie wissen nicht, wie Ihr Körper sich dabei verhält. Beseitigen Sie die Unsicherheit durch Vorbereitung und verwandeln sie in bekannte und eingeübte Aspekte, so beruhigen Sie sich automatisch. Listen Sie zunächst alle Probleme auf, die Ihnen als wahrscheinlich erscheinen. Stellen Sie einen Tagesablauf her, den Sie Punkt für Punkt durcharbeiten.

  1. Fahrt zum Unternehmen:
    Verspätungen sind durch rechtzeitiges Aufbrechen zu vermeiden. Wenn möglich unternehmen Sie die Anreise zur Probe einige Tage zuvor. Dabei lernen Sie den Weg kennen und werden sicherer.
  2. Lebenslauf auf Lücken prüfen:
    Indem Sie jeden Punkt im Lebenslauf auf mögliche Fragen überprüfen und passende Antworten notieren, schaffen Sie diese Sorgen aus dem Kopf und verbannen sie auf Papier.
  3. Stellen Sie einen Fragenkatalog auf mit typischen Fragen im Vorstellungsgespräch und formulieren zu jedem Punkt eine oder mehrere Antworten. Diesen Katalog können Sie mehrfach durchgehen und lernen ihn dabei fast auswendig. Die Angst vor Fragen verschwindet schnell.
  4. Bitten Sie Freunde oder Familienmitglieder, mit Ihnen ein Vorstellungsgespräch auf Probe durchzuspielen. Sie erfahren dadurch Kritik, wodurch Sie Verbesserungen finden können. Zudem wird Ihre Schlagfertigkeit nach Fragen besser.
  5. Legen Sie abends vor dem Termin die ausgewählte Kleidung bereit, um unbesorgt den Tag angehen zu können.
  6. Trinken Sie kurz vor dem Termin genügend Wasser, um die Konzentration nicht zu verlieren.
  7. In der Firma angekommen, suchen Sie die Toilette auf, um Hände waschen zu können, die Haare zu glätten und kurz in sich zu gehen.
  8. Trinken Sie kurz zuvor keinen Kaffee oder schwarzen Tee.
  9. Auf Medikamente zur Beruhigung sollten Sie niemals ohne ärztliche Behandlung zurückgreifen.
  10. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Ihre Vorbereitung optimal gewesen ist, sodass Sie jede Situation meistern können.
  11. Erinnern Sie sich, dass Sie eingeladen worden sind, weil bereits Ihr Lebenslauf und Ihr Bewerbungsschreiben die Personaler überzeugt hat. Die Firma hat ein Interesse an Ihnen.

So stellen Sie Im Vorstellungsgespräch die Nervosität ab

Wenn Sie Ihren Gefühlen nachgeben, wird Ihr Körper nervöse Reaktionen aufbauen, die Ihre Nervosität nur unnötig steigern. Geben Sie den Gefühlen aber nicht nach, sondern versperren ihnen den Weg, so schwindet die Angst sehr rasch. Angst blockiert das Gehirn und Gedächtnis. Kommen Sie aber in die erste Frage und bleiben kontrolliert, wird das Gehirn auf Ruhe umschalten. Dabei können Sie aktive Unterstützung leisten.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

  • Erinnern Sie sich direkt vor dem Gespräch an Ihre Stärken. Dadurch steigt Ihr Selbstbewusstsein.
  • Wenn Ihr Mund trocken wird, lutschen Sie ein Bonbon, das Sie aber rechtzeitig entfernen.
  • Überprüfen Sie kurz Ihre Kleidung und rücken diese zurecht, damit erhalten Sie zusätzlich Vertrauen in sich selbst.
  • In der Wartezeit können Sie die Nervosität durch Bewegung abbauen. Ein Spaziergang im Gebäude hilft bereits.
  • Suchen Sie sich einen sehr kleinen Gegenstand aus, den Sie unbemerkt in den Händen halten können und verbannen geistig alle Ängste in dieses Teil. Im Gespräch können Sie sich daran Halt holen. Halten Sie das Teil aber locker und nicht verkrampft.
  • Vor der Begrüßung trocknen Sie die Hand. Schweiß ist nicht angenehm beim Handschlag.
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Körperhaltung. Stehen Sie ruhig auf beiden Beinen. Sitzen Sie aufrecht und wippen nicht zur Seite oder nach hinten. Die Arme liegen lose auf den Schenkeln. Mit den Händen krampfen Sie sich nirgends fest und fuchteln auch nicht herum. Verschränken Sie niemals die Arme beim Zuhören.
  • Sprechen Sie mit normaler Stimme und erhöhen die Stimmlage nicht. Die Gesten sollten nicht übertrieben ausfallen.
  • Ihr Atem sollte ruhig bleiben, während Sie reden. Bei Stress atmen Sie langsam bewusst durch die Nase, um Übelkeit zu verhindern.

Üben Sie Stresssituationen zuhause und achten dabei konzentriert auf Ihren Körper. Sie werden sich selbst besser kennenlernen und gewinnen gegen die Angst. Sie lernen dabei, dass Angst verschwinden kann, wenn Sie sie nicht zulassen. Üben Sie auch vor einem Spiegel, um Reaktionen steuern zu können. Das beruhigt nachhaltig und macht selbstsicher.