Die meisten Vorstellungsgespräche sind nach etwa fünf Minuten entschieden. Zwar wird die längere Phase der Fragen den größten Zeitraum einnehmen, doch werden dabei lediglich die ersten Eindrücke bestätigt oder widerlegt.
In der ersten und sehr kurzen Phase bestehen Ihre Werkzeuge in Ihrer Köpersprache und dem Einsatz der Stimme. Beide Werkzeuge bedingen sich gegenseitig und müssen zielgenau eingesetzt werden. Fehler bei der Begrüßung und beim Smalltalk sind nur schwer wieder auszugleichen. Sprechen Sie ruhig, wird auch Ihre Körpersprache beruhigt und die Nervosität verfliegt.
Wer ruhig sprechen kann, vergisst keinen Gedanken
Wie gut Sie auch vorbereitet sind, wenn die Nervosität nicht nachlässt, werden Sie kaum zu einem flüssigen Gedankengang fähig sein. Eine kleine Übung bringt Ihnen Klarheit, wie Sie reagieren, wenn Sie den Gefühlen nachgeben:
- Versetzen Sie sich in Gedanken in einen angstvollen Zustand. Stellen Sie sich vor, eine Situation nicht u beherrschen.
- Setzen Sie sich vor einen großen Spiegel und beschreiben Sie ohne nachzudenken Ihre Gefühle.
- Beobachten Sie dabei Ihre Körpersprache und hören auf den Klang Ihrer Stimme.
Die gleiche Übung vollzeihen Sie nun, nachdem Sie sich in einen fröhlichen Zustand versetzt haben. Sie werden folgende Veränderungen wahrnehmen können:
- Sie vollziehen kaum noch hektische Gesten.
- Ihre Körpersprache wird ruhiger.
- Sie sitzen gerade und bewegen weder Arme noch Beine sehr auffällig.
- Ihre Stimmlage ist tiefen und Sie sprechen ruhig.
Zugleich beherrschen Sie Ihre Gedankengänge besser und können sich an viele Gedanken erinnern, die nun unwillkürlich und im richtigen Moment auftauchen.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Stimme und Redefluss beruhigen
Mit dieser Erkenntnis können Sie nun an die fachliche Vorbereitung zum Vorstellungstermin übergehen. Sobald Sie überzeugt sind, genügend vorbereitet zu sein, gehen Sie vorbereitete Fragen vor dem Spiegel durch und antworten laut vor dem Spiegel. Versetzten Sie zuvor wiederum in eine positive Stimmungslage. Sie werden nun schnell und passend antworten können, ohne einen wichtigen Aspekt zu vergessen. Ruhig sprechen ist im Vorstellungsgespräch wichtiger, als jeder fachliche und inhaltliche Äußerung.
- In Ruhe sprechen Sie mit einer etwas tieferen Stimme.
- Sie sind in der Lage die Stimmhöhe zu variieren.
- Eine sehr hohe Stimmlage ist ebenso fehl am Platz wie eine grelle Stimme.
- Sprechen Sie laut genug und deutlich.
- Trinken Sie zuvor ein Glas Wasser, um störenden Speichel aus dem Mund zu verbannen.
- Legen Sie kleine Pausen ein, um einen neuen Gedanken zu beginnen.
- Variieren Sie Ihre Stimme, um nicht monoton zu wirken.
- Zur Übung eignen sich Märchen, die Sie sich oder anderen vorlesen.
- Wer spannend vorträgt, hebt und senkt sein Stimme je nach Gefühl und Ereignis.
Sprechübungen verhindern undeutliches Sprechen
Wenn Sie sprechen, müssen Sie von den Zuhörern verstanden werden. Zur Übung eignet sich eine kleine Rede vor Freunden, die bereit sind, Ihre Aussprache und Stimme ehrlich zu kritisieren. Folgende Ziele sollen erreicht werden:
- Ihre Stimme ist klar und deutlich.
- Sie nuscheln nicht und reden nicht zu leise.
- Ihre Stimmhöhe wirkt überzeugend.
- Mit Variationen schaffen Sie eine Dramaturgie.
- Die Zuhörer verfolgen Ihren Vortrag mit Freuden und interessiert.
- Die Zuhörer sind in der Lage, den Inhalt Ihrer Rede lückenlos wiederzugeben.
- Sie bleiben innerlich ruhig und können Ihre Stimme nach Ihrem Willen beeinflussen.
- Sie bemerken, dass sich Ihre Stimmung dabei beruhigt und Ihnen das Reden leichtfällt.
- Sie wissen, wenn Sie undeutlich sprechen und können dies korrigieren.
- Sie werden immer selbstbewusster und die Rede vor Menschen bereitet Ihnen immer mehr Freude.
Die meisten Fehler geschehen aus der Unerfahrenheit, vor Publikum zu sprechen. Kurz vor einer Rede werden die meisten Menschen nervös. Selbst erfahrene Redner verspüren Lampenfieber. Gut vorbereitet, legt sich die Nervosität sehr bald, sodass Sie die volle Kontrolle über Ihre Stimme und Körpersprache erlangen. Wer allerdings absolut unerfahren ist, kann bei der ersten Prüfung scheitern.
Professionelle Redner belegen vor Ihrer Kariere einen Rhetorik Kurs. Um in einem Vorstellungsgespräch zu überzeugen, reicht in den meisten Fällen eine gründliche Vorbereitung. Erlangen Sie Kenntnisse von der Stelle, dem Unternehmen und gehen Sie alle bekannten und typischen Fragen eines Vorstellungsgesprächs durch. Lernen Sie auf jede Frage, schnell eine passende Antwort zu geben.
Eine gute Vorbereitung beruhigt und verschafft innere Sicherheit. Die Nervosität verschwindet zwar nicht vollständig, doch werden Sie meist nach den ersten Sätzen deutlich ruhiger und können den Rest der Zeit sicher und kontrolliert durchstehen. Wenn Sie sich nun voll auf Ihre Körperhaltung und Ihre Stimme konzentrieren, tritt die Ruhe automatisch ein. Danach können Sie auch Ihre Körpersprache gezielt einsetzen, vergessen keine wesentlichen Details und sind in der Lage schnell und gut zu antworten. Ihre Stimme wird überzeugen, sodass die Inhalte Ihrer Ausführungen sich dem anschließen werden.
Sie werden in der Lage sein, sich und die Personaler bereits im Smalltalk zum Lächeln zu bringen und haben die Ernte damit schon fast eingefahren.