Versicherungskaufleute, Informatiker und Wirtschaftsingenieure sind ausgebildete Praktiker, die sowohl eine Fachhochschule wie auch eine betriebliche Ausbildung durchlaufen haben. Weitere Berufsbilder werden folgen.
Demnach stellt sich nicht immer die Frage: Ausbildung oder Studium. Besonders Großunternehmen bieten ausgewählten Bewerbern die Möglichkeit, ein duales Studium zu absolvieren. Noch werden nur sehr wenige Plätze vergeben, sodass ein strenges Auswahlverfahren durchschritten werden muss. Es soll für Bewerber wie Unternehmen eine Gewinnsituation entstehen.
Besonderheiten der Bewerbung
Unternehmen, die eine Ausbildung zu einem dualen Studium anbieten, gehen erheblich in Vorleistung.
- Eine sehr hochwertige Ausbildung wird gewährleistet.
- Unternehmen gehen Kooperationen mit Fachhochschulen ein.
- Die betriebliche Ausbildung und das Studium werden aufeinander abgestimmt.
- Es werden feste Tage eingerichtet, die entweder ausschließlich dem Studium oder der Ausbildung gewidmet sind.
- Für Klausuren werden die Stuzubis freigestellt, diese müssen aber in den vorlesungsfreien Zeiten im Betrieb tätig sein.
- Die Kosten des Studiums werden von Seiten der Unternehmen meist übernommen.
Dadurch können sowohl Unternehmen wie Stuzubis profitieren. Das Ergebnis soll eine sehr hochwertige Ausbildung sein, die Bewerber berechtigt, eine gehobene Position im Unternehmen einnehmen zu können. Daher werden die Unternehmen sehr daran interessiert sein, die Bewerber zu binden, da zuvor viele Jahre in die Ausbildung investiert wird.
Bewerber müssen aus diesen Gründen einige Voraussetzungen erfüllen, um für ein Vorstellungsgespräch eingeladen werden zu können.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
- Der Schulabschluss muss ein Abitur sein, das eine sehr gute Durchschnittsnote aufweist.
- Fremdsprachenkenntnisse sind unerlässlich und sollten besonders im Englischen sehr gut sein.
- Bewerber mit Auslandspraktika und zusätzlichen Qualifikationen werden eindeutig bevorzugt.
- Berufsbezogene Praktika werden meist erwartet.
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Im Vorstellungsgespräch für ein duales Studium
Die Struktur der Vorstellungsgespräche wird auch hier nicht verlassen. Lediglich die Schwerpunkte werden anders gelagert sein. Da die Schulnoten bereits durch das Bewerbungsschreiben bekannt sind, werden sich die Personaler besonders auf die Motivation und die persönlichen Fähigkeiten konzentrieren. Zudem wird der Versuch unternommen, die Kandidaten auf mögliche zukünftige Stellen abzuklopfen. „Wird der Bewerber die angestrebte Ausbildung plus Studium erfolgreich meistern können und sich im Anschluss gewinnbringend im Unternehmen eingruppieren können?“ Daraus ergeben sich einige Fragen automatsch.
- Welche Kenntnisse wurden über das Unternehmen gesammelt?
- Auf welche Weise haben Kandidaten das Angebot der dualen Ausbildung mit Studium bemerkt?
- Was zieht die Bewerber zum Unternehmen?
- Welche Erfahrungen sind mit den Produkten oder Dienstleistungen der Firma gesammelt worden?
- Wie stark ist das Interesse am Studienfach?
- Warum soll es ein duales Studium sein, und was spricht gegen ein gewöhnliches Studium?
- Welche Vorstellungen haben Bewerber von ihren beruflichen Möglichkeiten und Zielen?
- Gab es neben der Schule berufliche Tätigkeiten, die mit der Ausbildung im Zusammenhang stehen?
- Welches waren die Lieblingsfächer in der Schule, und wie waren die Noten in diesen Fächern?
- Wurden Praktika absolviert? Wenn nein, warum ist dieses Studium so wichtig?
- Wie steht es mit den Englischkenntnissen?
Weiterhin werden auch die üblichen Fragen gestellt. Doch auf die hier angeführten Punkte muss sich jeder Bewerber im Vorstellungsgespräch einstellen. Schließlich ist das Unternehmen bereit eine Ausbildung plus Studium zu finanzieren. Es soll sichergestellt werden, dass der Kandidat nach Beendigung der Ausbildung einen wichtigen Platz im Unternehmen einnehmen kann und wird.
Eigene Fragen sind wichtig
Mehr als bei anderen Stellen werden Kandidaten ausgewählt, die über eine sehr große Eigeninitiative verfügen. Diese Eigenschaft muss sich im Vorstellungsgespräch deutlich zeigen. Neben der Selbstpräsentation konzentrieren sich Unternehmen dabei auf Fragen der Bewerber an das Unternehmen. Nur wer sehr interessiert ist, wird intensiv Fragen stellen.
Einige Fragen können sich aus dem Vorstellungsgespräch ergeben. Daher sollten Bewerber stets mit Papier und Stift ausgestattet erscheinen, um sich Notizen machen zu können. Damit wird außerdem belegt, dass das Interesse groß ist. Doch das Interesse sollte sich nicht nur auf die Ausbildung fokussieren. Dann kann der Eindruck entstehen, dass es allein auf die günstige Gelegenheit ankommt, Ausbildung und Studium bezahlt zu bekommen.
Diese Fragen bringen Pluspunkte:
- Wie hoch sind die Chancen, dass ich nach der Ausbildung im Unternehmen übernommen werde?
- In welchen Stellen und Bereichen werde ich während der Ausbildung eingesetzt?
- Haben sie bereits Erfahrungen mit Absolventen eines dualen Studiums gesammelt?
- In welchen Stellen haben diese Personen gearbeitet?
- Welche Karrieremöglichkeiten ergeben sich nach einer erfolgreichen Ausbildung mit dualem Studium?
- Kann ich Kontakte mit diesen Personen aufnehmen?
Alle weiteren Fragen sind nachgeordnet zu behandeln. Es ist hier ungünstig, die Entgelte während der Ausbildung zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen. Dennoch gehören Fragen zu Vergütung, Unterstützung und Bezuschussung dazu, nur sollten sie am Ende gestellt werden, wenn bereits alle anderen wichtigen Punkte besprochen worden sind. Für Fragen zu Urlaubstagen, Probezeit nach dem Studium etc. sollte ebenfalls nur eine kurze Phase reserviert werden.
Eine Firma, die bereit ist, neben der betrieblichen Ausbildung zusätzlich auch ein Studium zu finanzieren, wird sich kaum geizig zeigen. Auch wird die Organisation beider Ausbildungsphasen durchgedacht worden sein. Auf diese Punkte sollten sich eigene Fragen daher vorrangig richten.