Wie Sie als Quereinsteiger im Vorstellungsgespräch voll überzeugen und Ihre Chancen drastisch erhöhen

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Auch für Quereinsteiger geeignet

Auch für Quereinsteiger geeignet

„Quereinsteiger sind willkommen“, ist in einigen Stellenanzeigen zu lesen. Dieser Satz sagt nicht immer aus, dass es der Firma schwerfällt, Bewerber zu finden. Immer häufiger suchen Unternehmen für kreative Bereiche Menschen mit Begabungen und nicht nur mit Qualifikationen. Zudem entstehen ständig neue Berufsbilder, die nach Quereinsteigern rufen. Es gilt daher, eine Stellenanzeige genau zu betrachten, um Chancen für einen anderen Einstieg zu erkunden. Talente müssen auf Stellen passen, um Qualifikationen zu ersetzen. Doch liegen Talente oft im Verborgenen und sind selten mit Zeugnissen zu belegen. Talente müssen erläutert werden. Dann lassen sie sich auch gut verkaufen. Doch ohne Erfahrungen beruflicher Art ist auch ein Quereinstieg unmöglich.

Wer ist ein Quereinsteiger?

Studieren Sie Stellenanzeigen auch für Berufsbilder, zu denen Sie keine herkömmlich geforderte Ausbildung besitzen, wenn Sie sich verändern möchten. Doch zuvor sollten Sie sich selbst einige Fragen und oft mit ja beantworten können.

  • Möchten Sie, dass Ihre Interessen besser berücksichtigt werden?
  • Sind Sie mit dem erlernten Beruf unzufrieden?
  • Wirkt sich der ausgeübte Beruf negativ auf Ihr Privatleben aus?
  • Werden Ihre Talente im Beruf nur unzureichend gefordert?
  • Ist die nachlassende Leidenschaft in der Arbeit mit dem Berufsbild zu begründen?
  • Verlieren Sie Ihre Träume, wenn Sie Ihren erlernten Beruf weiter wahrnehmen?
  • Sind Ihre fachlichen Fähigkeiten auch in anderen Berufen gefragt?
  • Sehen Sie sich mit mehr Spaß arbeiten, wenn sie das berufliche Umfeld verändern?
  • Erkennen Sie Aufgaben und Ziele im Beruf, die sich in einer neuen Stelle besser erreichen lassen?
  • Sind Sie offen für Weiterbildung?

Je öfter Sie mit einem Ja geantwortet haben, desto eher sind Sie als Quereinsteiger geeignet. Überprüfen Sie nun, zu welchen Stellen Ihre Ausbildung, Weiterbildung und fachlichen Fähigkeiten passen können. Viele Berufsbilder wandeln sich im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung. Neue Berufe entstehen, ohne dass sogleich eine passende Ausbildung angeboten wird. Quereinsteiger sind also eher normal als selten. Zudem macht nur der Mensch Karriere, der sich verändert und sich weiterbildet.

 

Infografik: Die häufigsten Ausbildungsberufe 2013 | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

Stellenanzeigen lesen für Quereinsteiger

In Stellenanzeigen werden geforderte Qualifikationen, Eigenschaften und Fähigkeiten beschrieben. Zusätzlich kann durch eine kurze Recherche erkundet werden, wie sich berufliche Bilder gewandelt haben und welche Anforderungen neu hinzugekommen sind. Schließlich hilft ein Studium der Website des Unternehmens, das zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat. Doch bis es zur Einladung kommt, müssen Sie bereits im Bewerbungsanschreiben überzeugend darlegen, warum Sie als Quereinsteiger geeignet sind. Kommt es zur Einladung, sind in dieser Firma Quereinsteiger also willkommen. Nun müssen Sie auch persönlich überzeugen.

In der Vorbereitung zur Bewerbung allgemein ist es daher zielgerichtet, alle Details der Stellenanzeige und der Stellenbeschreibung mit positiven Aussagen zu besetzen.

  1. Berufsausbildung
    Stellen Sie erlernte Fähigkeiten gegenüber. Auch praktisch erledigte Aufgaben und somit Erfahrungen sind aufzuführen.
  2. Berufserfahrung
    Beschreiben Sie Projekte, die von Ihnen durchgeführt wurden und sich mit der Stelle vergleichen lassen.
  3. Weiterbildung
    Drücken Sie Ihre ausdrückliche Bereitschaft zur Weiterbildung aus. Wenn diese bisher durchgeführt wurden, sollten alle Maßnahmen nicht unerwähnt bleiben.
  4. Talente und Interessen
    Sollten Sie für bestimmte Tätigkeiten besonders Talent und Interesse besitzen, sollten diese immer mit durchgeführten Aufgaben belegt werden. Wage Angaben helfen nicht weiter, da sie substanzlos bleiben müssen.
  5. Herausforderungen
    Beschreiben Sie ausführlich, wie Sie neue Herausforderungen angehen und bereits gemeistert haben. Zeigen Sie mit Belegen, dass Sie fähig sind, Neues zu erfassen, zu erkennen, zu meistern und sich dadurch begeistern zu lassen.
  6. Qualität
    Beschränken Sie sich auf die Angaben, die Sie besonders gut beherrschen. Qualität steht vor Quantität.

Besetzen Sie also alle Aspekte immer positiv. Eine nicht vorhandene Ausbildung ist mit Erfahrungen und Kenntnissen zu kontern, die immer zu belegen sind. Bringen Sie Beispiele vor, die Sie sehr gut erläutern können. Schließen Sie also Ihre Selbstkritische Analyse mit einer positiven Beschreibung Ihrer Stärken ab und lernen dies auswendig.

 

Als Quereinsteiger im Vorstellungsgespräch überzeugen

Sie haben Sie entschlossen, den Beruf, die Branche und oder die Stelle zu wechseln. Damit haben Sie sich auch entschlossen, gegen Bewerber anzutreten, die bereits Berufserfahrung besitzen. Werden Sie dennoch zum Vorstellungsgespräch eingeladen, ist das Interesse der Personale an Ihnen sehr groß. Es ist also bekannt, dass Ihre Qualifikationen, wie Ausbildung etc., nicht exakt mit der Stellenbeschreibung kompatibel sind. Sie konnte ergo mit anderen Argumenten punkten, die nun zu bestärken sind.

Daher sind für Quereinsteiger das Studium der Stellenanzeige, der Firmenhomepage und die Selbstanalyse besonders wichtig. Zielstrebig werden dabei die eigenen Stärken herausgearbeitet und mit Beispielen abgeglichen. Diese Exempel waren es auch, die Interesse geweckt haben. Sie werden daher Gelegenheit erhalten, ausführlich Aufgaben und Projekte zu beschreiben, dabei Ihre Stärken darzustellen und mit der Stelle abzugleichen. Gezielte Nachfragen durch Personaler sind zu erwarten.

  • Weshalb möchten Sie die Branche wechseln?
  • Welche Chancen beruflicher Art suchen Sie?
  • Können Sie Ihre Innovationskraft verdeutlichen?
  • Warum haben Sie sich bei uns beworben?
  • Warum gefällt Ihnen die bisherige Stelle nicht mehr?

Quereinsteiger sollten bei Beantwortung dieser Fragen besonders offen und ehrlich sein. Hierbei auch nur ansatzweise zu lügen, wirkt kontraproduktiv. Zeigen Sie, dass der Wechsel ein Ergebnis einer längeren Selbstanalyse ist und wohlüberlegt durchgeführt wird. Damit bezeugen Sie zugleich Ihre hohe Motivation und Lernbereitschaft. Lassen Sie sich nicht verleiten, negativ über bisherige Arbeitgeber zu äußern. Lästereien fallen auf Sie zurück. Argumentieren Sie über mangelnde Möglichkeiten für Sie, sich zu entwickeln, die Sie zuvor nicht richtig erkannt haben. Betonen Sie auch, sehr daran interessiert zu sein, neue Aspekte fachlicher Art zu lernen und zu erfahren. Wer sich viele Gedanken über einen beruflichen Wechsel gemacht hat, kann den Grund auch präzise erläutern. Können Sie dies nicht, wirken Sie unglaubwürdig.