Sie sind handwerklich interessiert, möchten gleichzeitig mit Menschen Kontakt haben, dann kann der Beruf des Optikers für Sie eine Option sein. Optiker, oder Augenoptiker genannt, arbeiten täglich sowohl in der Werkstatt wie im Laden mit Kunden. Wenn Sie zudem einen Sinn für Ästhetik, Mode und Farben besitzen, kann dieser Beruf eine Berufung sein. Zwar sind viele kleine Optiker als Familienunternehmer verschwunden, doch als Ersatz haben sich Filialen von Optiker-Ketten in allen deutschen Großstädten niedergelassen. Stellen sind dadurch eher noch vermehrt worden.
Das Berufsbild des Optikers
- Beurteilung der Brillen und Kontaktlinsen nach ihren Eigenschaften
- Schleifen der Brillengläser
- Reparaturen an Gläsern und Brillengestellen
- Beherrschung von Werkzeugen und Materialien
- Beratung von Kunden – Stilberatung, Gesundheitsberatung, technische Beratung
- Verkaufsgespräche
- Annahme von Bestellungen
- Präsentation von Produkten
- Bearbeitung von Reklamationen
- Bürotätigkeiten, Verwaltungsarbeiten
- Durchführung von Sehtests
- Medizinische Beratung über die Funktionen des Auges
Da sich die Materialien von Brillen und Gläsern ständig verändern, werden regelmäßig Weiterbildungskurse angeboten. Optiker können sich dabei spezialisieren und werden Fachkräfte für:
- Kontaktlinsen
- Die technische Optik
- Marketing und Produktmanagement
Dabei können auch weitere Qualifikationen erworben werden:
- Meister Optiker
- Techniker
- Industriemeister Optik
- Ingenieur (ist an ein Studium der Augenoptik gebunden)
Vorstellungsgespräch für Optiker
Im Ablauf unterscheidet sich das Vorstellungsgespräch hier kaum von anderen Bewerbungen in anderen Branchen. Wenn Sie sich bei einer Filiale als Optiker bewerben, werden Sie meist mit dem Inhaber oder/und einem Meister in Kontakt kommen. Teilweise übernehmen Personaler des Konzerns die Einstellungsgespräche.
Smalltalk beim Optiker
Es beginnt immer mit einer kurzen Begrüßung und Auflockerung mit allgemeinen Themen. In diesen wenigen Minuten kann schon erkannt werden, ob Sie über gute Manieren verfügen, eine passende Körpersprache benutzen und einen angemessenen Wortschatz besitzen. Da Optiker ständig Kundengespräche durchführen, müssen Sie bereits in dieser Phase positiv auffallen.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Fachfragen für Optiker
Da der Beruf zur Hälfte aus Handwerk besteht, werden Fachfragen automatisch umfangreich sein.
- Wie schleifen Sie welches Glas?
- Wie beginnen Sie bei folgendem Schaden eine Reparatur?
- Welche Werkzeuge kennen Sie?
- Welche Materialien sind Ihnen bekannt?
- Wann raten Sie von Kontaktlinsen ab?
- Welche Materialien bei Gestellen kennen Sie?
- Welche Eigenschaften besitzt welches Material?
- Wann raten Sie Kunden, zunächst einen Augenarzt aufzusuchen?
- Welche Augenkrankheiten kennen Sie?
- Mit welchen Geräten und Maschinen sind Sie vertraut?
Persönliche Eigenschaften und Fragen
Der Optiker ist auch Kundenberater und Verkäufer. Er arbeitet im Ladengeschäft, sodass der Feierabend meist erst nach 20 Uhr beginnt. Daraus ergeben sich Fragen nach der Einstellung und der Motivation.
- Warum wurden Sie Optiker?
- Warum möchten Sie in unserem Laden arbeiten?
- Ist es ein Problem für Sie, immer bis 20 Uhr zu arbeiten, da auch nach Ladenschluss oft noch Arbeiten zu erledigen sind?
- Beschreiben Sie Ihre Arbeit im Team.
- Können Sie Kritik vertragen?
- Wie reagieren Sie, wenn ein Kollege Ihnen folgende Bemerkung entgegnet ….?
- Wie gehen Sie mit Reklamationen durch Kunden um?
- Wie motivieren Sie sich, wenn Sie unlustig sind?
Rechnen Sie damit, dass Kundenberatungen und Verkaufsgespräche mit fiktiven Kunden auch im Vorstellungsgespräch stattfinden werden. Oft werden Angestellte des Ladens gebeten, einen Kunden zu spielen. Dabei werden Ihre Gesten, Ihre Mimik, Ihre Sprache und Ausdrucksweise sehr gründlich verfolgt.
- Lächeln Sie freundlich und natürlich.
- Hören Sie aufmerksam zu.
- Analysieren Sie den Kundenwunsch und leiten sogleich zu einem Artikel oder einer Beratung über.
- Bieten Sie dem Kunden Alternativen an.
- Beraten Sie ästhetisch und passend zum Typ des Kunden.
- Finden Sie schnell die Brille, die zum Kunden passt.
- Beraten Sie souverän und kompetent, indem Sie ruhig Ihr Fachwissen anwenden.
- Lassen Sie den Kleidungsstil und die Frisur des Kunden zum Teil der Beratung werden.
Selbstpräsentation und Auftreten
Als Optiker muss Ihre eigene Präsentation sehr selbstbewusst und souverän ablaufen. Schließlich werden Sie auch erfolgreich verkaufen müssen. Lassen Sie dabei Ihre Stärken besonders hervorstechen. Beschreiben Sie Ihren beruflichen Werdegang kurz und lassen immer wieder Beispiele aus Ihren Erfahrungen einfließen.
Nicht erst in dieser Phase zeigen Sie eine ruhige Körpersprache. Sollten Sie anfangs etwas nervös sein, wird Ihnen helfen, den Oberkörper sehr gerade zu halten und Arme wie Beine nur unwesentlich zu bewegen. Wenn sich der Körper kaum bewegt, beruhigen sich die Nerven. Stets sollten Sie natürlich und freundlich Lächeln.
Hören Sie konzentriert zu, so werden Sie schnell eine passende Antwort auf eine Frage finden. Auf die üblichen Fragen sollten Sie so vorbereitet sein, dass Sie schnell auswendig reagieren können. Konzentrieren Sie sich besonders auf Lücken im Lebenslauf, fehlende Qualifikationen und Fähigkeiten, falls vorhanden.
Sie werden aufgefordert, Schwächen anzugeben. Suchen Sie sich während der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch solche Schwächen aus, die Ihre Fähigkeiten nicht infrage stellen. Suchen Sie nach Schwächen, die so definiert werden können, dass Stärken angesprochen werden können. Zudem erläutern Sie, was Sie gegen eine Schwäche unternehmen.
Schließlich stellen Sie immer auch eigene Fragen über das Geschäft, das Team, die Arbeitszeiten, den Kundenstamm etc. Dadurch beweisen Sie Ihr Interesse an der Stelle.