Vorstellungsgespräch – rasieren oder den Bart stutzen

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Kompetent und seriös mit Bart

Bis in die 1980er Jahre wurden Barträger in einigen Branchen weniger gerne gesehen. Entsprechend gering war die Chance bei Bewerbungen. Betroffen waren vorwiegend Versicherungen, Banken, Hotels und vergleichbare Unternehmen. Im Verlauf danach hat sich nicht nur die Einstellung innerhalb der Gesellschaft gewandelt, auch werden seither sehr viele unterschiedliche Bartformen getragen. Unrasierte Bewerber haben es weiterhin schwer, wobei auch der bekannte „Drei-Tage-Bart“ als unrasiert gewertet wird. Der Bart ist nun akzeptiert, während unrasierte Herren weiterhin gemieden werden.

Von glatt rasiert bis Vollbart

Heute wird jeder Bart fast überall respektiert, solange die Haare gepflegt und in angemessener Länge getragen werden. Wenn sich Barträger auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten, gehört auch die Körperpflege ins Programm. So gründlich wie die Auswahl der Kleidung, so gewissenhaft sollte auch der Bart betrachtet werden. Eine allgemeingültige Regel kann zwar nicht aufgeführt werden, dennoch kann als Richtschnur gelten, dass der Bart umso eher umgewertet bleibt, je kürzer er ausfällt. Wenn Sie Ihre Chancen erhöhen möchten, verzichten Sie auf folgende Bärte:

  • Vollbart, der bis weit den Hals hinunter reicht. Damit erinnern Sie einige Zeitgenossen an Waldläufer aus Kanada.
  • Vollbart in der Länge über 5 cm. Ab dieser Länge sind Bärte zu kämmen und können schnell ungepflegt wirken.
  • Schnauzbart, der an arrogante Figuren aus Filmen erinnert. Damit wirken Sie wie in einer Rolle gefangen und werden schnell kritisch beäugt.

Während der Bewerbung kann der Rat erteilt werden, den Bart kurz zu halten, den Hals sauber und glatt zu rasieren und die Partie zwischen Bart und Augen gerade zu rasieren. Wer nicht geübt ist, den Bart mit einem Apparat in Form zu bringen, sollte vor dem Vorstellungsgespräch einen Friseur aufsuchen, der für wenig Geld den Bart wie gewünscht stutzt und schneidet. Lange Bärte können beibehalten werden, wenn sie kunstvoll geformt werden, wie es bei Bartpräsentationen zu sehen ist.

Bart ist nur bedingt tauglich

Bart ist nur bedingt tauglich

Alle rasierten Stellen sollten glatt rasiert sein. Ein Stoppelbart gehört eindeutig in den Freizeitbereich. Außerdem signalisiert der Stoppelbart, dass Körperpflege nur sporadisch durchgeführt wird, auch wenn dies nicht der Realität entspricht. Sollte Sie also beschlossen haben, sich einen Bart wachsen zu lassen, beenden Sie vor dem Vorstellungsgespräch diesen Versuch und verschieben ihn auf später. Sollten Sie einen extrem dichten Bartwuchs mit sehr dunklen Haaren besitzen, sollten Sie ebenfalls über eine Rasur nachdenken. Alternativ kann ein helles Hemd die Wirkung verbessern. Wenn Gesicht und Kleidung durchgängig dunkel gefärbt sind, gleitet der Eindruck leicht ins Negative ab. Aber auch ein sehr dünner Bartwuchs sollte abgenommen werden, da Bärte mit Lücken und zu vielen dünnen Haaren unattraktiv wirken.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

Bärte mit rasiertem Gesicht

Moderne Bärte sind oft kunstvoll rasiert und bedecken das Gesicht nur marginal. Solche Barttypen sind gängig und werden kaum kritisiert. Der Vollbart mit langen Haaren kommt ebenfalls wiederholt in Mode, sollte aber zum Vorstellungsgespräch gestutzt werden, um die Chancen zu vergrößern.

Barttypen, die in Mode gekommen sind

  • Chin Puff
    Hierbei handelt es sich um einen dünnen Strich auf der Mitte des Kinns, der bis zur Unterlippe reicht. Die Haare sind sehr kurz gehalten. Damit wird das Gesicht optisch verlängert. Als Bart im engeren Sinne kann der Chin Puff nicht gelten. Das Gesicht wird, wie der „Bart“ täglich sauber rasiert.
  • Chin Strap
    Bei diesem Grundgerüst eines Vollbarts verläuft ein dünner Haarstrang vom Haaransatz der Frisur, die Kieferknochen entlang, bis zum Kinn und umrahmt den Mund ebenfalls mit einem dünnen Streifen, wird damit zur Sonderform, die auch Rap Industry Standard genannt wird. Dieser Bart wird sehr kurz gehalten und muss fast täglich behandelt werden, weist also auf ein gepflegtes Äußeres hin. Kantige Gesichtsformen werden damit runder und sanfter.
  • Goatee oder Ziegenbart
    Hierbei wird ausschließlich das Kinn von Haaren bedeckt. Kurz gehalten ist dieser Bart unverfänglich und lässt ein lockeres Flair entstehen. Dem Gesicht wird Temperament verliehen. Mit längeren Haaren erinnert er allerdings sofort an einen Ziegenbock und wird eher belächelt. Ältere und konservative Personaler werden Männer mit einem langen Ziegenbart oft nicht sehr respektieren.
  • Backenbart
    Diese Form kann auch als Koteletten bezeichnet werden, die bis zu den Kieferknochen reichen. Die Backen und der Rest des Gesichts bleiben glatt rasiert und frei. Mit kurzem Schnitt kann der Bart markant und männlich wirken, sollte daher von eher weichlichen Gesichtszügen vermieden werden, da das Gesicht dann zur Karikatur verzerrt wird. Mit langhaarigen Koteletten wirkt dieser Bart ungepflegt und verwildert.
  • Soul Patch
    Das Kinn besitzt am unteren Rand einen Haarstreifen. Unter der Unterlippe bleibt ein kurzes Stück behaart und wirkt wie eine Spitze. Der Schnurrbart ist kurz gehalten und bietet zur Oberlippe eine Lücke. Dieser Bart ist aus historischen Filmen wie „Die Musketiere“ bekannt und kann sehr gut zu ovalen Gesichtsformen getragen werden. Einige Zeitgenossen werden ihn allerdings als Karikatur auffassen.
  • Zuhälterbart
    Vom dünnen Schnurrbart, der nur direkt einen schmalen Streifen oberhalb der Oberlippe bildet, reichen die Haare im schmalen Strang die Wange hinunter zum Kinn. Dadurch wird der Schnurrbart nach unten verlängert. Männer werden dann oft als Machos oder „Möchte-Gern-Zuhälter“ tituliert. Bei einem Vorstellungsgespräch ist dieser Bart sehr ungeeignet und sollte abgenommen werden.

Zeitlos ist der Schnurrbart, der allgemein kaum kritisiert wird, wenn er kurz gehalten wird. Er ist einmal wöchentlich zu kürzen und damit sehr pflegeleicht. Zum Vorstellungsgespräch ist darauf zu achten, dass die Lippen nicht bedeckt werden, da dadurch an Bilder mit Speiseresten im Bart erinnert wird. Für alle Formen gilt, dass das Gesicht mit und ohne Bart gepflegt wirken muss.