Gleich zwei Zusagen haben Sie von potenziellen neuen Arbeitgebern erhalten. Sie freuen sich total. Jetzt können Sie ganz einfach wählen, welche Stelle Ihnen am meisten zusagt. Doch, oh Schreck, was machen Sie nur mit der Stelle, die Sie nicht annehmen möchten? Sie haben einfach keine Ahnung, wie Sie einen Job absagen nach einem Vorstellungsgespräch. Ist das überhaupt notwendig und wenn ja, wie gehen Sie vor?
Keine Panik. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Job nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch wieder absagen können. Der Mustertext zeigt es Ihnen ganz beispielhaft.
Lesen Sie auch, welche Gründe es für eine Absage geben kann und was passiert, wenn Sie einfach nichts tun und sich still und heimlich aus der Affäre ziehen. Lassen Sie sich von der Muster-Absage inspirieren und schreiben Sie noch heute Ihre eigene! Überzeugen Sie sich selbst!
Job absagen nach Vorstellungsgespräch: Gründe dafür
Einen Job nach einem Vorstellungsgespräch wieder abzusagen ist nicht unüblich. Es kommt sogar häufiger vor, als Sie vielleicht glauben. Leider fällt es den meisten Bewerbern nicht so leicht, diesen Schritt zu gehen und so sagen Sie lieber gar nichts und melden sich nicht mehr. Dass das nicht die feine und höfliche Art ist, dürfte Ihnen bewusst sein. Wenn Sie es anders machen möchten, dann ist es gut, dass Sie sich vorab informieren. Als erstes ist ein plausibler Grund Teil einer ordentlich formulierten Absage. Welche es beispielsweise geben kann, erfahren Sie im Folgenden.
Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden
Andere Stelle
Sie haben sich bei mehreren Firmen gleichzeitig beworben. Das ist völlig legitim und hilft, die Chancen auf einen Job zu erhöhen. Zwar haben Sie nicht damit gerechnet, doch jetzt haben Sie gleich mehrere Zusagen erhalten. Wohl oder übel müssen Sie sich gegen die ein oder andere Stelle entscheiden. Ihre erste Wahl passt in vielen Punkten einfach viel besser zu Ihren Wünschen und Vorstellungen. Vielleicht verdienen Sie auch mehr Geld.
Gesundheitliche Probleme
Eine plötzlich auftretende, schwere Krankheit macht Ihnen einen Strich durch die Rechnung. Unter diesen Umständen können Sie die neue Stelle auf keinen Fall antreten. Vielleicht sind es auch nicht Sie selbst, sondern eine Ihnen nahestehende Person, die Ihre Hilfe und Unterstützung aufgrund von gesundheitlichen Schwierigkeiten benötigt?
Zu wenig Geld
Nachdem Sie alles noch einmal haben Revue passieren lassen, ist Ihnen klar geworden, dass Sie mit dem verhandelten Gehalt doch nicht zufrieden sind. Eine Nachverhandlung ist ausgeschlossen und deshalb müssen Sie den Job umgehend absagen.
Private Veränderungen
Sie haben gemerkt, dass Sie schwanger sind und das wirft Ihre beruflichen Pläne völlig durcheinander. Ein Job in dieser Position kommt für Sie einfach nicht mehr in Frage. Es kann auch sein, dass Sie einen neuen Partner in der Zwischenzeit kennengelernt haben, der in einer anderen Stadt wohnt. Sie überlegen, Ihren Lebensmittelpunkt der Beziehung wegen in seine Nähe zu verlagern.
Arbeitsweg zu lang
Die Betriebsstätte liegt weiter von Ihrem zu Hause entfernt, als Sie ursprünglich dachten. Diesen langen Arbeitsweg können und wollen Sie sich doch nicht mehr jeden Tag antun.
Wirtschaftliche Gründe
Sie hatten sich eigentlich um einen Teilzeitjob beworben. Im Bewerbungsgespräch kam dann heraus, dass man Sie doch gern Vollzeit beschäftigen möchte. In dem Moment haben Sie nicht rechtzeitig reagiert und einfach zugesagt. Doch im Nachhinein wird Ihnen bewusst, dass Sie das zeitlich gar nicht stemmen können. Eine Absage ist unausweichlich.
Andere Branche sagt Ihnen mehr zu
Sie haben sich dafür entschieden, doch lieber in einer anderen Branche arbeiten zu wollen.
Entscheidung für ein Studium
Erst dachten Sie, eine Ausbildung nach dem Abitur wäre genau das Richtige für Sie. Doch nach der Zusage für den Ausbildungsplatz ist Ihnen bewusst geworden, dass Sie doch lieber ein Studium beginnen möchten.
Weitere Gründe, die Sie besser nicht nennen
Ruf des Unternehmens
Nach dem Bewerbungsgespräch haben Sie sich noch einmal genauer über das Unternehmen informiert und einige negative Schlagzeilen gelesen. Diese verunsichern Sie nun sehr. Die Art und Weise, wie mit Mitarbeitern umgegangen wird, soll wohl laut einiger Aussagen unterirdisch schlecht sein. Sie wissen einfach nicht, ob Sie wirklich für jemanden arbeiten möchten, der in der Öffentlichkeit einen so schlechten Ruf besitzt.
Ungutes Bauchgefühl
Es kann auch gut sein, dass Sie sich gar nicht so sicher sind, warum Sie die Stelle nicht mehr möchten. Sie haben aber ein ganz ungutes Bauchgefühl bei dem Gedanken an eine Zusammenarbeit mit dieser Firma. Im Zweifel sollten Sie darauf hören, sofern Ihnen noch andere Optionen offen stehen.
Probearbeiten lief schlecht
Beim Probearbeiten haben Sie festgestellt, dass Sie mit der Tätigkeit, dem Team oder der Arbeitsatmosphäre nicht zufrieden sind. Wenn es Ihnen schon an diesem einen Tag nicht gefallen hat, wie soll es da in Zukunft werden?
Konflikte mit Vorgesetztem
Es gibt einen Konflikt mit Ihrem zukünftigen Chef. Diesen können Sie leider nicht lösen, was Ihre Zusammenarbeit in Zukunft nur erschweren würde. Es ist besser, wenn Sie ihm aus dem Weg gehen.
Das passiert, wenn Sie NICHTS tun
Wie schon kurz angedeutet, gibt es viele Bewerber, die sich nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch und einer Jobzusage einfach gar nicht mehr beim potenziellen Arbeitgeber melden. Dieses Verhalten hat nicht nur Auswirkungen auf die Firma, sondern auch auf Sie und gegebenenfalls andere Mitbewerber. Versetzen Sie sich einmal in den Personaler hinein. Heutzutage ist es gar nicht mehr so leicht, einen guten und qualifizierten Mitarbeiter zu finden. Nachdem er wochenlang eine Vielzahl an Bewerbungen gesichtet hat, führt er zahlreiche Bewerbungsgespräche mit Fach- und Führungskräften. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern auch viel Energie und Mühe.
Sie wurden schließlich zu einem persönlichen Gespräch eingeladen und haben überzeugt. Leider herrscht jetzt Funkstille und der Personal-Verantwortliche muss entscheiden, ob er auf Sie wartet oder einem anderen Kandidaten stattdessen zusagt. Im schlimmsten Fall hat dieser währenddessen einen anderen Job gefunden und steht nicht mehr zur Verfügung. Damit haben Sie quasi einer anderen Person die Traumarbeitsstelle “weggenommen” und treten Sie gar nicht erst an.
Vielleicht haben Sie Angst davor, wie Ihr Gegenüber auf die schlechte Nachricht reagieren wird und fürchten sich gleichzeitig vor einem schlechten Ruf. Dabei übersehen Sie, dass Sie mit Ihrer ausbleibenden Reaktion genau das erreichen. Sie schaden selbst Ihrem Ruf und das nicht nur bei diesem Unternehmen. Denn es ist gut möglich, dass sich Ihr Verhalten in der Branche herumspricht.
Denken Sie auch daran, dass es zu einem späteren Zeitpunkt bei der gleichen Firma eine Stelle geben könnte, die genau zu Ihren Vorstellungen und beruflichen Zielen passt. Haben Sie es sich allerdings mit dem Arbeitgeber verscherzt, werden Sie höchst wahrscheinlich kein zweites Mal eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten.
So ziehen Sie Ihre Bewerbung zurück
Es dürfte nun deutlich geworden sein, dass Sie besser eine Absage schreiben, wenn Sie sich doch gegen einen Job entschieden haben. Das ist nicht nur fair gegenüber dem Arbeitgeber und anderen Bewerbern, sondern kommt auch Ihnen zugute. Sie wissen nie, ob sie in Zukunft nicht doch noch mal auf diese Firma treffen werden. Dann ist es doch von Vorteil, wenn Sie sich eine gute Beziehung bewahrt haben. Im Folgenden lesen Sie, wie Sie bei einer Absage vorgehen können.
Anruf
Der schnellste Weg ist über ein persönliches Telefonat. Damit zeigen Sie, dass Sie selbstbewusst und professionell handeln und sich nicht vor einer Konversation scheuen. Außerdem können Sie sicher sein, dass Ihre Nachricht beim Empfänger angekommen ist. Damit können Sie schneller mit der ganzen Sache abschließen. Am besten ist, wenn Sie sich vorab einige Argumente zurechtlegen und auch darauf gefasst sind, dass Ihr Gesprächspartner Ihnen Fragen stellen wird.
Schriftlich
Ebenso professionell ist, wenn Sie schriftlich einen Brief oder eine E-Mail verfassen an den Personal-Verantwortlichen. Auch das zeigt, dass Sie sich Gedanken gemacht und Zeit und Mühe investiert haben. Wie ein solches Schreiben aussehen kann, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Kombination
Auch eine Kombination aus beiden Möglichkeiten ist denkbar. Sie könnten zum Beispiel anrufen und den Job absagen und gleichzeitig mitteilen, dass Sie im Anschluss an das Gespräch noch eine schriftliche Absage absenden werden.
So lieber nicht
Was weniger gut ankommt, sind Absagen über Social Media Nachrichtendienste wie Whats App oder den Facebook Messenger. Darauf sollten Sie lieber verzichten. Es sein denn, Ihre gesamte Kommunikation mit dem potenziellen Arbeitgeber lief sowieso ausschließlich über diese Kanäle.
Das sollte Ihr Schreiben beinhalten
Egal, ob Sie sich für einen Brief oder für eine E-Mail entscheiden, für beide Optionen gelten die gleichen Regeln. Folgende Elemente sollten enthalten sein:
- Briefkopf mit Ihren Daten
- Name und Adresse des Empfängers
- Ort und Datum
- Betreffzeile
- Anrede
- Inhalt der Absage
- Dank und Grußworte
- Unterschrift und Name
Aufbau der Absage
Als erstes sprechen Sie Ihren Ansprechpartner mit Namen an und leiten Ihr Schreiben mit einem aufrichtigen Dank ein. Sie könnten sich zum Beispiel für das Vertrauen und die Zeit bedanken. Formulieren Sie anschließend ein bis zwei Gründe für Ihre Absage. Warum haben Sie sich umentschieden? Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht unnötig rechtfertigen. Das wirkt meist, als suchten Sie lediglich nach einer Ausrede. Bedanken Sie sich zum Schluss für das Verständnis und verabschieden Sie sich mit freundlichen Grußworten und Ihrer persönlichen Unterschrift.
Mustertext für eine Jobabsage
Das Musterschreiben für eine Absage soll Ihnen helfen, selbst etwas zu formulieren. Der Fokus soll dabei insbesondere auf dem Inhalt liegen.
Betreff: Ihre Rückmeldung auf meine Bewerbung
Sehr geehrte Frau Mustername,
ich danke Ihnen vielmals für das freundliche Gespräch in der letzten Woche und Ihr entgegengebrachtes Vertrauen. Ich habe Ihr Angebot erhalten und es hat mich sehr gefreut, dass Sie gern mit mir zusammenarbeiten möchten. Nach reiflicher Überlegung teile ich Ihnen mit diesem Schreiben jedoch mit, dass ich das Angebot leider ablehnen muss und meine Bewerbung zurückziehe.
Da der Job bei Ihnen leider nur in Vollzeit auszuführen ist und ich als Mutter von zwei Kindern maximal 25 Stunden die Woche arbeiten kann, habe ich mich doch für eine andere Stelle entschieden. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen damit Umstände bereite. Nochmals danke ich Ihnen, dass Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen haben und mir so freundlich entgegengekommen sind.
Vielen Dank für Ihr Verständnis! Mit freundlichen Grüßen
Ihre Unterschrift
Ihr Name
Tipps
Was tun Sie, wenn der Vertrag schon unterschrieben ist? Dann sollten Sie sich gründlich über die Rechtslage informieren. Sie sollten zum Beispiel wissen, welche Kündigungsfristen gelten und herausfinden, ob es zu Schadensersatzleistungen von Ihrer Seite aus kommen kann.
Sie haben gelesen, wie Sie einen Job absagen nach einem Vorstellungsgespräch. Der Mustertext hat Ihnen gezeigt, wie das ganz praktisch aussehen kann. Vielleicht finden Sie sich auch in dem ein oder anderen Grund für eine Absage wieder. Sie sehen, es ist also gar nicht so schwer, eine Bewerbung zurückzuziehen. Was passieren kann, wenn Sie gar nichts tun, ist Ihnen ebenso klar geworden. Trauen Sie sich und behalten Sie Ihren guten Ruf!