Bewertungskriterien Vorstellungsgespräch: Eine Checkliste

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Bewertungskriterien VorstellungsgesprächEs ist geschafft! Die Bewerbung war erfolgreich und Sie sind zu einem Auswahlgespräch eingeladen worden. Jetzt möchten Sie alles richtig machen und sich gut darauf vorbereiten. Unklar ist Ihnen, welche Bewertungskriterien im Vorstellungsgespräch üblich sind. Worauf achten die Personaler bei einem Bewerber und was ist Ihnen besonders wichtig? Diese und andere Fragen schwirren Ihnen im Kopf herum.

Doch keine Sorge. Dieser Beitrag liefert Ihnen alle Infos, die Sie brauchen. Sie lernen die wichtigsten Kriterien kennen, nach denen Kandidaten in einem Bewerbungsgespräch beurteilt werden. Mit der zusätzlichen Checkliste können Sie sich perfekt auf das Gespräch vorbereiten.

Lesen Sie, warum es diese Bewertungskriterien überhaupt gibt und welche davon häufig in den Beurteilungsbögen der Personal-Agenten vorkommen. Gehen Sie die Checkliste sorgfältig durch und überprüfen Sie, wo es noch bei Ihnen hapert. Die weiteren Vorbereitungs-Tipps helfen Ihnen, gleich ins Handeln zu kommen. Schauen Sie selbst!

Darum gibt es Bewertungskriterien im Vorstellungsgespräch

Gerade in großen Unternehmen und bei beliebten Positionen gibt es meist nicht nur einen oder zwei Bewerber, sondern gleich mehrere. Die einen werden schon im Voraus aussortiert. Die Bewerbung hat vielleicht nicht überzeugt oder es gab einfach bessere und weitaus qualifiziertere Kandidaten. Eine Handvoll wird dann zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Um da nicht den Überblick zu verlieren, orientieren sich viele Arbeitgeber an bestimmten Bewertungsbögen.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

Diese werden entweder während des Gesprächs oder im Anschluss daran sorgfältig ausgefüllt. Das ermöglicht es, den Bewerber auch im Nachhinein besser erfassen zu können. Schließlich ist man als Personal-Beauftragter mit einer hohen Verantwortung ausgestattet. Es gilt, den besten Mitarbeiter zu finden, den es derzeit auf dem Bewerbungsmarkt gibt.

Bei diesem Beurteilungsbogen geht es nicht nur darum, Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu beurteilen, sondern auch Sie als Person und Ihren Charakter besser einzuschätzen zu können. Schließlich sollen Sie ein gutes Match für das bestehende Team sein. Auch Sie als Bewerber wollen sich schließlich wohlfühlen in Ihrem neuen Job. Sehen Sie es deshalb als ein positives Zeichen an, wenn der potentielle Arbeitgeber solche Methoden für den Entscheidungsprozess nutzt.

 

Mit diesen Kriterien können Sie rechnen

Die Anforderungen an Sie als Bewerber werden meist auf einer Skala von X-Y bewertet. Das hilft, am Ende eine übersichtliche Auswertung zu bekommen. Je mehr Sie jetzt schon wissen, auf welche Details in einem Vorstellungsgespräch geachtet werden desto besser können Sie sich vorbereiten. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie außerdem, wie Sie an den einzelnen Punkten arbeiten können.

1. Ihre Person

Wussten Sie, dass Ihre Persönlichkeit in der Entscheidungsfindung einen großen Anteil hat? Genau deshalb ist sie Teil der meisten Beurteilungsbögen. Festgestellt werden soll, inwieweit Sie als Person zu dem Job und in das Team passen. Sind Sie eher ein Einzelkämpfer und nur ungern in Kontakt mit anderen Menschen, kann das bei einer Stelle mit viel Kundenkontakt zu einem Problem werden. Sind Sie hingegen ein totaler Teamplayer und sollen zukünftig überwiegend allein arbeiten und Entscheidungen treffen, ist auch das nicht gerade ideal. Auch der allererste Kontakt wird sehr genau unter die Lupe genommen. Oftmals wird schon in diesem Moment blitzschnell entschieden, ob man Sie sympathisch findet oder nicht.

2. Ihr Verhalten

Ganz wichtig ist Ihr Verhalten während des Gesprächs. Wie offen und kontaktfreudig sind Sie und wie leicht ist es, sich mit Ihnen zu unterhalten? Auch Ihre Körpersprache gehört mit dazu. Die Personaler schauen ganz genau, wie Sie sitzen, stehen und gestikulieren. Geprüft wird, ob Sie den Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber halten können oder verschämt wegschauen. Natürlich sollten Sie auch nicht aufdringlich starren.

3. Ihre Motivation

Ihr potentieller zukünftiger Arbeitgeber möchte herausfinden, wie Ihre Einstellung der Arbeitsstelle gegenüber aussieht. Das heißt, Sie sollten Ihre Motivation sehr genau kennen. Beurteilt wird dann, ob Sie zum Beispiel nur des Geldes wegen einen Job suchen oder wirklich an der Zusammenarbeit mit genau dieser Firma interessiert sind.

4. Ihre allgemeinen Fähigkeiten

In dieser Kategorie des Bewertungsbogens geht es darum, Ihre allgemeinen Fähigkeiten einzuschätzen. Dazu zählt beispielsweise, wie Sie sich ausdrücken, welchen Formulierungen Sie sich bedienen, wie groß Ihr Wortschatz und wie gut Ihre Auffassungsgabe ist. Im Arbeitsalltag sind das relevante Skills, die täglich gebraucht werden.

5. Ihre Qualifikationen und Fachkenntnisse

Bei diesem Punkt geht es darum zu prüfen, wie gut Sie mit Ihren Qualifikationen und Fachkenntnissen zu der Stelle passen. Erfüllen Sie alle notwendigen Anforderungen? Wenn Sie Quereinsteiger sind, können Sie eventuell anderweitig Ihre Eignung nachweisen, zum Beispiel in Form einer entsprechenden Weiterbildung.

6. Ihre Berufserfahrung

Vielleicht haben Sie schon zwanzig Jahre Berufserfahrung, oder aber Sie sind kompletter Neuanfänger. Für den Personal-Verantwortlichen ist dieser Teil seines Bewertungsbogens nicht unerheblich. Kennen Sie zum Beispiel schon die meisten Abläufe in Ihrem zukünftigen Tätigkeitsfeld, wird auch die Einarbeitung weniger umfangreich ausfallen müssen. Auf der anderen Seite können Sie als Berufsstarter noch eher für frischen Wind und neue Ideen in der Abteilung sorgen. Sie sind weniger mit Vorurteilen belastet als “eingesessene Hasen”.

7. Ihr Interesse am Unternehmen

Ganz entscheidend für den Erfolg eines Bewerbungsgespräches ist zudem, wie groß Ihr Interesse an dem Unternehmen ist. Es wird zum Beispiel geschaut, was Sie über die Firma wissen. Kennen Sie die Branche, in der sie ansässig ist?

8. Stellt der Bewerber Fragen

Wichtig ist auch, dass Sie am Ende eigene Fragen stellen. Meist werden Sie vom Personaler sowieso dazu aufgefordert. Sollte das einmal nicht der Fall sein, dürfen Sie ruhig das Wort ergreifen. Das zeigt, wie wichtig auch Ihnen dieses Gespräch ist. Schließlich möchten auch Sie herausfinden, ob der Job das richtige für Sie ist oder nicht. Das Employer Branding der Firma allein ist nicht das einzige Kriterium, auf das Sie sich stützen sollten.

 

Bewertungskriterien Vorstellungsgespräch: Die Checkliste

Mit dieser Checkliste können Sie noch einmal überprüfen, ob Sie die wichtigsten Bewertungskriterien im Vorstellungsgespräch erfüllen oder nicht.

  1. Sie wissen, wer Sie sind und können das auch zeigen. Ein Erstkontakt mit Fremden fällt Ihnen leicht und Sie wissen schnell, in ein Gesprächsthema einzusteigen.
  2. Sie verhalten sich Ihrem Gesprächspartner gegenüber offen, kommunikativ und achten auf Ihre Körpersprache.
  3. Ihre Motivation ist Ihnen klar und Sie können diese auch anderen erklären.
  4. Sie können sich gut ausdrücken, sprechen laut und deutlich und nicht zu schnell. Ihr Wortschatz ist abwechslungsreich.
  5. Ihre Qualifikationen und Fachkenntnisse können Sie mit den Anforderungen der Stelle verbinden. Das gelingt Ihnen auch dann, wenn Sie aus einem fremden Fachbereich kommen.
  6. Durch Ihre Berufserfahrung können Sie überzeugen. Ist diese noch nicht oder nur wenig vorhanden, wissen Sie, wie Sie diese Lücke mit anderen positiven Eigenschaften füllen können. Ihnen ist klar, welchen konkreten Mehrwert Sie dem Unternehmen bieten können.

Das können Sie vorbereitend tun: Ein Leitfaden

Wenn Sie jetzt glauben, Sie müssten im Einstellungsgespräch alles perfekt machen, irren Sie sich. Gerade in der Unperfektheit eines Menschen liegt die Sympathie. Dennoch kann es nicht schaden, wenn Sie sich auf den Ernstfall so gut es geht vorbereiten. Wie Sie das für jeden der genannten Punkte tun können, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

1. Wissen ist Macht

An erster Stelle steht die Recherche des Unternehmens. Finden Sie so viel wie möglich über es heraus. Wie viele Mitarbeiter sind angestellt und welche Produkte oder Dienstleistungen werden angeboten? Je mehr Sie am Ende wissen desto sicherer werden Sie sich fühlen. Das steigert Ihr Selbstbewusstsein und verbessert somit gleichzeitig Ihr Auftreten. Außerdem wissen Sie eher, worauf Sie sich einlassen. Finden Sie auch heraus, wer das Vorstellungsgespräch führen wird. Dann können Sie ihn oder sie gleich zu Beginn mit Namen begrüßen.

2. Gehen Sie in sich

Für Fragen wie die nach Ihren persönlichen Beweggründen sollten Sie sich vorab schon wappnen. Der Personaler soll schließlich den Eindruck gewinnen, Sie wüssten genau, was Sie wollen. Fragen Sie sich selbst deshalb: “Warum möchten Sie genau diesen Job und wieso soll es diese Firma sein?”. Schreiben Sie sich Ihre Erkenntnisse am besten auf. Dann können Sie kurz vor dem Gespräch noch einmal drauf schauen.

3. Lesen hilft

Wenn Sie an Ihrem Wortschatz und Ihrer Auffassungsgabe arbeiten möchten, sind anspruchsvolle Texte die Lösung. Suchen Sie zum Beispiel im Internet nach Themen, die Sie interessieren. Dort werden Sie einiges finden, teilweise auch zum Download. Lesen Sie diese und schreiben anschließend eine Zusammenfassung. Wiederholen Sie die Übung. Sie werden sehen, dass es Ihnen von Mal zu Mal leichter fallen wird.

4. Rollenspiel

Für nahezu alle Phasen des Bewerbungsgesprächs hilft es, diese vorher mit einem Freund oder Familienmitglied zu üben. Das können Sie zum Beispiel in Form eines Rollenspiels tun. Fangen Sie mit der Begrüßung an und arbeiten Sie sich weiter vor. Das Feedback hilft, Probleme zu erkennen und gezielt an ihnen zu arbeiten. Im Ernstfall wird Ihnen dann auch das Antworten leichter fallen.

5. In unbekannte Situationen begeben

Haben Sie Probleme damit, mit fremden Menschen zu sprechen, sollten Sie genau das vorab üben. Gehen Sie in die Stadt, sprechen Sie die Leute an und fragen Sie zum Beispiel nach dem Weg. Setzen Sie sich neben jemanden auf eine Parkbank und beginnen Sie eine Unterhaltung. Oder vereinbaren Sie einen Termin in Ihrer Bank oder bei Ihrem Steuerberater. Auch wenn es zu Beginn vielleicht schwierig ist, wird es Ihnen mit der Zeit immer leichter fallen.

 

Tipps

  • Bleiben Sie ehrlich und authentisch.
  • Achten Sie auf Ihre Körpersprache.
  • Kleiden Sie sich angemessen.
  • Lächeln Sie und halten Sie Blickkontakt.

 

Sie wissen jetzt, mit welchen Bewertungskriterien im Vorstellungsgespräch Sie rechnen können und wie Sie sich am besten vorbereiten. Die Checkliste hilft, eventuelle Probleme aufzudecken und anschließend zu beheben. Beginnen Sie noch heute mit der Vorbereitung und lassen Sie schon morgen die Konkurrenz hinter sich!