Vorstellungsgespräch Unterricht: Nutzen Sie diese Strategien

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Vorstellungsgespräch UnterrichtAnderen Menschen etwas beibringen, ob als Lehrer in einer Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung. Das ist genau Ihr Ding. Nach einer erfolgreichen Bewerbung haben Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch für den Unterricht bekommen und möchten sich nun bestens dafür vorbereiten.

Damit Sie das tun können, bekommen Sie hier alle nötigen Informationen, die Sie brauchen. Ihnen wird der typische Ablauf eines Gespräches inklusive Fragen und Antworten gegeben. All das wird Ihnen helfen, bestens gerüstet in einem persönlichen Gespräch zu überzeugen.

Lesen Sie, was beim Unterrichten auf Sie zukommen wird und welche Anforderungen Sie im besten Fall erfüllen. Lassen Sie sich von den Fragen und Antworten inspirieren und erfahren Sie, mit welchen Strategien Sie sonst noch beim Personaler punkten können. Auf geht’s!

Das kommt im Unterricht auf Sie zu

Möchten Sie als lehrende Person Schülerinnen und Schüler unterrichten, kommt eine spannende und abwechslungsreiche Aufgabe auf Sie zu. Je nachdem, wo Sie beschäftigt sind, bereiten Sie Ihre Schützlinge auf eine neue Etappe in ihrem Leben vor. Sei das, dass Sie sie auf den Schulabschluss vorbereiten oder Ihnen in der Berufsschule helfen, die Ausbildung erfolgreich zu beenden.

Hier einige der relevanten Fragen die aktuell gestellt werden

Der Unterricht ist mehr oder weniger frei gestaltbar. Zwar müssen Sie sich an einen Lehrplan halten, können aber trotzdem Ihre Lehrmethoden in vielen Fällen selbst wählen. Zu Ihren Aufgaben gehört neben der Vermittlung der Lehrinhalte die Erziehung der Kinder, die Organisation von Veranstaltungen und die Teilnahme an Lehrersitzungen und Elternsprechtagen. Auch sind Sie erster Ansprechpartner für die Schüler. Somit sind Sie praktisch auch Streitschlichter, Therapeut und Psychologe in einer Person. Sie vermitteln Methoden- und Medienkompetenzen und beurteilen abschließend die Leistungen eines jeden einzelnen.

Ihr Einsatzgebiet ist vielfältig. Sie können an Grund-, Real-, Haupt- und Gesamtschulen arbeiten oder an einem Gymnasium. Auch Förderschulen und berufsbildende Schulen kommen in Frage. Alternativ können Sie auch an anderen Bildungseinrichtungen tätig sein wie zum Beispiel in Nachhilfeinstituten oder in der Erwachsenenbildung. Was für Sie das Richtige ist, liegt mitunter an Ihrer Ausbildung. An den meisten Hochschulen spezialisieren Lehramtsstudierende sich auf eine Schulform. Insgesamt stehen die Jobaussichten ganz gut für Sie, da es generell einen Mangel an Lehrkräften gibt.

Voraussetzungen, die Sie erfüllen sollten

Um zu einem Vorstellungsgespräch für den Unterricht eingeladen zu werden, sollten Sie gewisse Bedingungen erfüllen. Einige davon sind nachfolgend genannt.

Studium

Ein abgeschlossenes Studium ist in den meisten Fällen Grundvoraussetzung für die Arbeit als Lehrer. Meist handelt es sich dabei um ein Lehramtsstudium, in dem Sie sich auf eine spezielle Schulform spezialisiert haben. In Ausnahmefällen können Sie auch mit einem anderen Studium, zum Beispiel als Pädagoge, einen Lehrauftrag erhalten.

Referendariat

Nach der Studienzeit folgt dann ein Referendariat, das zwischen 18 und 24 Monate lang dauert. In diesem erhalten Sie zusätzlich eine praktische Ausbildung, um dann danach ganz für den Lehrdienst gerüstet zu sein.

Aufnahmeprüfung in manchen Fächern

Haben Sie Kunst, Musik oder Sport studiert, kommt es außerdem häufig zu zusätzlichen Aufnahmeprüfungen. Informieren Sie sich rechtzeitig, um nicht böse überrascht zu werden.

Berufsausbildung

Möchten Sie als Berufsschullehrer arbeiten, sollten Sie zudem vorab eine Ausbildung absolviert haben. Diese sollte zu Ihrem Fach passen, dass Sie unterrichten wollen.

Unterrichten

Sie haben bereits einige Erfahrungen im Unterrichten von Schülerinnen und Schülern sammeln können. Sei das durch Praktika während Ihrer Studienzeit oder durch das Referendariat. Nicht alle Bewerber haben dieses begonnen oder gar abgeschlossen. Oftmals müssen sie monatelang auf einen geeigneten Platz warten.

Rhetorik

Rhetorisches Geschick zählt zu Ihren Stärken. Es fällt Ihnen leicht, die richtigen Worte zu wählen. Sie können sich flexibel und situationsgerecht ausdrücken. Im Unterricht ist das von großer Bedeutung.

Empathie

Sie besitzen ein gutes Einfühlungsvermögen und können sich damit in die Lage Ihrer Schützlinge hineinversetzen. Damit zeigen Sie ihnen nicht nur Verständnis und Fürsorge, sondern können auch leichter das Vertrauen von ihnen gewinnen.

Selbstbewusstsein

Ihr Auftreten ist selbstbewusst und entschieden. Sie wissen, was Sie können und fühlen sich in Ihrer Rolle als Lehrperson wohl. Es fällt Ihnen auch leicht, sich durchzusetzen.

Medienkompetenz

Mit Medien kennen Sie sich aus und wissen, wann und zu welchem Zweck sie welche benutzen. Sie gehen verantwortungsvoll damit um und können das auch weitervermitteln.

Teamgeist

Auch in einer Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung sollten Sie ins Team passen. Dafür benötigen Sie die Fähigkeit, sich in ein Team zu integrieren und mit Ihnen gemeinsam zu arbeiten.

Freude am Lehren

Nicht zuletzt sollte Ihnen eins nicht fehlen: die Freude am Lehren und Lernen! Ohne sie dürfte es schwierig für Sie werden, diesen Beruf langfristig auszuüben, denn nur mit Herzblut können Sie Ihre Zuhörerschaft wirklich begeistern und motivieren. Haben Sie selbst keine Lust darauf und tun Sie das Ganze nur, um zu überleben, stehen die Chancen auf Erfolg eher schlecht.

 

Ablauf Vorstellungsgespräch Unterricht

Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie solch ein Bewerbungsgespräch bei Ihrem potentiellen Arbeitgeber aussehen könnte, lesen Sie in diesem Abschnitt etwas über den Ablauf eines Interviews in einer Schule. Unterrichten Sie in einer anderen Institution, kann das wieder anders aussehen. Es soll Ihnen dennoch zeigen, was möglich ist.

Begrüßung

Zu Beginn, wenn Sie den Raum betreten und man Ihnen freundlich die Hand schüttelt, werden Sie wahrscheinlich ein wenig Small Talk halten. Vielleicht fragt der Personaler Sie, ob Sie den Weg gut gefunden haben oder wie Ihr Tag bisher war. Auf diese Art und Weise wird versucht, die Situation für beide Seiten etwas aufzulockern.

Präsentation der Schule

Dann wird der Personal Verantwortliche oder eine Lehrperson etwas über die Schule berichten. Es kann dabei um die Geschichte der Schule, Zahlen und Fakten und das pädagogische Leitbild gehen. Möglich ist auch, dass die ausgeschriebene Stelle noch einmal vorgestellt wird.

Eigene Vorstellung

Anschließend folgt eine Präsentation Ihrer Person. Das bedeutet, dass Sie etwas über sich selbst erzählen. Sagen Sie, wieso Sie sich für den Beruf entschieden haben und welchen Lehrstil Sie bevorzugen. Bereiten Sie sich auch darauf vor zu sagen, was eine gute Schule für Sie persönlich ausmacht. Ziele, die Sie verfolgen, sollten Sie ebenso nennen können.

 

Vorstellungsgespräch Unterricht: Auf diese Fragen werden Sie antworten müssen

Im letzten Abschnitt haben Sie gelesen, wie der Ablauf von einem Interview zum persönlichen Kennenlernen aussehen könnte. Jetzt sollen Ihnen einige Szenarien und Fragen helfen, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Fiktives Szenario

Es kann sehr gut sein, dass man Sie vor eine fiktive Situation aus dem Schulalltag stellt, die Sie lösen müssen. Dabei will Ihr potenzieller Arbeitgeber sehen, wie Sie handeln. Geprüft wird beispielsweise Ihr Verhalten im Konfliktfall und Ihr Umgang mit Stresssituationen. Wie gehen Sie vor? Ein Beispiel könnte sein:

“Ein Schüler stört seit Tagen permanent den Unterricht. Immer wieder haben Sie ihn zurechtgewiesen, doch sein Verhalten bessert sich nicht. Es wird sogar von Tag zu Tag schlimmer. Was tun Sie?”

In diesem Fall ist es wichtig, dem Schüler seine Grenzen aufzuzeigen. Hat das Ermahnen nicht funktioniert, würde ich zuerst mit weiteren Konsequenzen drohen und ihm damit die Chance geben, sich doch noch zu bessern. Beachtet er das auch nicht, muss die Drohung umgesetzt werden. Ich schlage vor, ihn bei falschem Verhalten aus der Gruppe für eine Zeit lang auszuschließen und allein arbeiten zu lassen. Lernt er auch daraus nicht, folgen Gespräche mit den Eltern und der Schulleitung.

Typische Fragen

Welche Stärken und Schwächen haben Sie?

Ich bin einer sehr verantwortungsbewusste und zuverlässige Person. Bin ich mit einer Aufgabe betraut, gebe ich einhundert Prozent. Auf mich ist einfach Verlass. Schwierigkeiten habe ich manchmal mit der Geduld. Daran arbeite ich bereits sehr und sehe auch schon eine positive Entwicklung.

Wie und wann würden Sie das Team mit einbeziehen?

In einem Konfliktfall ist es meiner Meinung nach wichtig, nicht allein dazustehen. Dann würde ich definitiv andere Kollegen informieren und um Hilfe bitten. Meist haben Außenstehende eine andere Sicht und können wertvolle Tipps geben.

Wären Sie bereit, gegen Ihre Überzeugungen zu handeln?

Es kommt ganz darauf an, um welche Überzeugungen es geht. Haben diese nichts mit meiner Persönlichkeit direkt zu tun, könnte ich da eine Ausnahme machen. Geht es zum Beispiel darum, eine Person anzulügen oder ähnliches, dann würde ich nicht gegen meine Einstellung handeln.

Wie gehen Sie mit Belastungen um?

Es fällt mir nicht schwer, mit Belastungen umzugehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie auch wieder verschwinden. Geht es um etwas dauerhaftes, dann ist vielleicht die Suche nach Unterstützung die richtige Option.

Wie organisieren Sie sich?

Der Plan für die neue Woche steht schon freitags abends fest. Dabei notiere ich mir alles, was ich den jeweiligen Tag benötige, von Materialien bis zu Zeiten. Zudem baue ich genügend “Puffer” ein, um auch mit unvorhergesehenen Situationen gut umgehen zu können und nicht gleich aus dem Konzept zu geraten.

Was tun Sie, wenn Sie es mit schwierigen Eltern oder Angehörigen zu tun haben?

Ich versuche, mir nichts zu sehr zu Herzen zu nehmen. Ein sachlicher Umgang mit schwierigen Eltern ist immer die beste Methode. Oft glauben sie, es besser zu wissen. Aber im Grunde machen sie sich einfach nur Sorgen um die Zukunft Ihrer Kinder.

Eigene Fragen

Sehr wichtig ist auch, dass Sie eigene Fragen stellen. Das zeigt Interesse und sollte in keinem Bewerbungsgespräch fehlen. Beispiel:

Wie sieht eine Lehrersitzung bei Ihnen aus? Wie oft findet diese statt?

Verabschiedung

Zum Schluss sollten Sie sich freundlich bei allen verabschieden und nochmals bekunden, dass Sie sich auf eine baldige Rückmeldung freuen. Geben Sie zu verstehen, wie sehr Sie sich über eine Zusammenarbeit freuen.

Nutzen Sie diese Strategien, um Eindruck zu hinterlassen

Wenn Sie diese Vorbereitungsstrategien vor Ihrem Interview nutzen, werden Sie mit Sicherheit gut auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet sein.

Vorbereitung auf mögliche Fragen

Sie haben gelesen, welche Fragen im Vorstellungsgespräch auf Sie zukommen könnten. Überlegen Sie schon jetzt, was Sie antworten würden. Besser, Sie lernen zu viel als zu wenig.

Kennen Sie Ihre Stärken

Wenn Sie nach Ihren Kompetenzen gefragt werden, sollten Sie wissen, was Sie antworten können. Gibt es ein Hobby oder eine andere Aktivität, die mit dem Unterrichten in einem Zusammenhang steht? Leiten Sie vielleicht eine Theatergruppe an? Werden Sie sich klar, was Sie können und was gleichzeitig einen Nutzen für Ihre Gesprächspartner darstellt. Punkten Sie vor allem mit Ihren sogenannten Soft Skills.

Körpersprache nutzen

Üben Sie vor einem Spiegel Ihr Auftreten. Wichtig sind insbesondere Ihre Körpersprache, Ihre Haltung und Ihre Mimik und Gestik. Alles zusammen zeigt, wer Sie innerlich sind.

Schule vorher recherchieren

Gut ist, wenn Sie vorab etwas über die Bildungseinrichtung herausfinden. Wie sieht beispielsweise das theoretische Modell der Institution aus?

Wichtigsten Tipps zum Schluss

  • Notieren Sie sich vorher die wichtigsten Details zur Schule/Institution.
  • Seien Sie 15 Minuten früher da. Das gibt Ihnen Zeit, sich schon mal in Ruhe umzusehen. Vielleicht finden Sie direkt Inspiration für eigene Fragen im Gespräch.
  • Halten Sie Ihre Profile auf Social Media aktuell.
  • Blickkontakt und Händedruck nicht vergessen.
  • Bleiben Sie ruhig und entspannt.

 

Wie Sie in einem Vorstellungsgespräch für den Unterricht überzeugen ist Ihnen jetzt klar geworden. Sie kennen typische Fragen und Antworten, die man Ihnen stellen könnte und wissen, welcher Strategien Sie sich sonst noch bedienen können. Starten Sie noch heute mit den Vorbereitungen!